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Neue Wendeschleife in Uthausen Neue Wendeschleife in Uthausen: 170.000 Euro für die Sicherheit der Kinder

Von KARINA BLÜTHGEN 23.01.2015, 18:14
Vertreter der Bau und Planungsfirma nehmen mit Bürgermeister Seelig (2. v. li.) die Wendeschleife ab.
Vertreter der Bau und Planungsfirma nehmen mit Bürgermeister Seelig (2. v. li.) die Wendeschleife ab. KLITZSCH Lizenz

UTHAUSEN - Die weißen Begrenzungslinien sind schon auf dem Asphalt, allerdings wegen des Schnees kaum zu erkennen. Dennoch, das knappe Dutzend Leute, das am Freitagvormittag die neue Buswendeschleife am Ortseingang von Uthausen in Augenschein nimmt, ist sichtlich zufrieden. Allen voran Ortsbürgermeister Volker Pannier (Freie Wählergemeinschaft Uthausen) und Holger Pretzsch (Linke), der im Ortschaftsrat und auch im Kemberger Stadtrat Sitz und Stimme hat.

Bisher nur ein Schild

„Das ist etwas Reelles“, meint Pannier und verweist auf die Bemühungen seines Vorgängers Hartmut Weber, der schon vehement dafür gestritten hatte. Denn wie man es auch drehte und wendete, in Sachen Bushaltestelle war die Lösung für Uthausen alles andere als glücklich. Die Haltestelle, besser gesagt ein Schild, befindet sich an der Bundesstraße. Kein befestigter Platz, geschweige denn ein Fußweg ist vorhanden. Wer aussteigt, läuft auf dem Rasen, zwischen Fahrbahn und Graben, bis zur Einmündung der Ortsstraße.

Gefährlicher Heimweg für Schulkinder

Was für Erwachsene schon schwierig ist, ist für Schulkinder lebensgefährlich. Sie mussten deshalb, von Gräfenhainichen beziehungsweise Radis kommend, an ihrem Ort vorbeifahren, in Reuden umsteigen, und wurden dann über Rotta und Gniest zurück nach Uthausen befördert. Das Maß voll machte ein Satz vor etwa fünf Jahren, gesprochen bei Ausführungen zur geplanten B 6n, eine ordentliche Bushaltestelle an der Bundesstraße werde kommen, wenn der Radweg von Bergwitz nach Radis gebaut wird.

Was die Haltestelle direkt an der B 100 kosten würde (von der Genehmigungsdauer nicht zu reden), weiß keiner. Die Wendeschleife am Ortseingang, weg vom fließenden Verkehr, hat insgesamt etwa 170 000 Euro gekostet, förderfähig sind davon 145 000 Euro. 80 Prozent trägt der Landkreis, 20 Prozent die Stadt Kemberg. „Wir haben gleich so gebaut, dass es barrierefrei ist“, verweist Holger Zubke auf die neuen Bordschwellen vor dem Wartehäuschen. Der Fachdienstleiter für Ordnung und Straßenverkehr beim Landkreis ist froh, dass dieser Bau nach fünf Jahren Diskussion gelungen ist. „Lange haben wir darum gerungen. Die größten Probleme waren die Grundstücksfragen“, sagte er.

„Das Geld ist sehr vernünftig angelegt“, findet Kembergs Bürgermeister Torsten Seelig (CDU). Für ihn zählt, dass die Kinder von der Bundesstraße weg sind. Dazu komme, dass der Uthausener Nachwuchs eher zu Hause ist, die Schüler müssen keinen Umweg mehr fahren. „Einfach abbiegen, die Kinder aussteigen lassen und weiter. Das macht drei Minuten mehr für die anderen, aber eine halbe Stunde weniger Fahrzeit für die betreffenden Kinder.“ Der Satz, auf den alle warteten, kam dann auch. „Ab dem ersten Schultag nach den Winterferien wird die Wendeschleife in Betrieb gehen“, so Zubke. Dafür bedürfe es einer Fahrplananpassung. Man sei mit dem Busunternehmen so verblieben, „weil nach den Winterferien ohnehin einige Veränderungen kommen“.

Beleuchtung noch optimieren

Bürgermeister Seelig, der den Platz abends schon in Augenschein genommen hat, spricht noch Veränderungen an zwei Straßenleuchten an. Am Bach soll noch eine Art Warnbake stehen. „Damit uns da keiner reinfährt“, sagt er. Ansonsten gibt es nur zufriedene Mienen an diesem kalten Freitag.(mz)