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Müllberge nach dem Melt!-Festival Müllberge nach dem Melt!-Festival: Das große Aufräumen

Von ulf Rostalsky 22.07.2015, 18:55
Nach dem Melt-Festival sind gut 150 Tonnen Müll zu entsorgen. Etwa 100 Helfer tragen die Reste zusammen.
Nach dem Melt-Festival sind gut 150 Tonnen Müll zu entsorgen. Etwa 100 Helfer tragen die Reste zusammen. Thomas Klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen - Das Melt! ist Geschichte. Der Abfall ist Realität. Gut 150 Tonnen wiegt der Müllberg, den Mitarbeiter der G. Schönemann Entsorgung aus Dessau auf dem Festivalgelände, den Camping- und Parkplätzen von Ferropolis nach dem Fest zusammengetragen haben.

„Klingt viel, ist es aber nicht“, sagt Schönemann-Mitarbeiter Uwe Rötche. „Das Melt! ist ein sauberes Festival“, fügt er hinzu. Der Fachmann rechnet. Zu den 20.000 Besuchern kämen noch Hunderte Helfer und Crewmitglieder. In Summe würde jeder von ihnen nicht einmal fünf Kilogramm Abfall hinterlassen.

Jede Menge Pavillons

Der Abfall freilich hat es in sich. Es sind ganze Zelte und jede Menge Pavillons, die in Ferropolis verbleiben. „So etwas nehmen viele Leute nicht mehr mit. Das ist einfach so.“ Rötche spricht aus Erfahrung. Schönemann sorgt seit acht Jahren beim Melt! und Splash! für Ordnung, in der Referenzliste finden sich mit dem Sputnik Spring Break oder dem Hurricane weitere große Festivals.

Es sind allerdings nicht nur die großen Dinge, die zusammengesammelt werden müssen. Neben Zelten, Pavillons und Matratzen kommt allerhand anderer Müll in große Säcke. Alles muss laufen wie am Schnürchen. Nachdem Montagmittag die letzten Festivalbesucher abgereist waren, ging es richtig los. Am Mittwoch waren Camping- und Parkplätze weitgehend sauber.

Die Arbeit erfordert Organisation und Ausdauer. Schönemann setzt neben Stammpersonal auch auf Aushilfskräfte. Gut 60 Helfer aus Ungarn hat das Unternehmen gebunden. „Es sind fast alles Studenten, die hier einen Teil ihrer Semesterferien verbringen“, erzählt Uwe Rötche. Er warnt vor voreiligen Schlüssen. Es geht nicht um Billigarbeit. Gezahlt wird der gesetzliche Mindestlohn plus Sozialabgaben. „Tatsache ist aber, dass wir vor Ort immer weniger Leute finden, die solche Arbeit machen wollen.“

Attila und Janosz sind zwei der Ungarn, die den Müll zusammentragen. Sie hieven Säcke, Zeltgestänge und allerhand mehr in das Müllauto. Die Arbeit schlaucht. Zumal auch die beiden seit 14 Tagen in Ferropolis im Dauereinsatz sind. Erst wurde beim Splash! für Ordnung gesorgt, dann stand das Melt! auf dem Programm. Übrigens ging es nicht nur ums Aufräumen nach den Festivals. Müll fiel immer an. Die jungen Leute haben saubergemacht, als in der Stadt aus Eisen das Leben tobte und auch die Freizeit genossen. Daumen hoch. Attila und Janosz sind trotz Knochenjobs zufrieden.

Lebensmittel für die Tafel

„Sie haben sich immer reingeteilt. Neben der Arbeit blieb auch Zeit für das Festival“, erzählt Rötche und wartet mit einer weiteren Zahl auf. Gut zweieinhalb Tonnen Lebensmittel wurden nach dem Melt! am Stand der Wittenberger Tafel abgegeben. Allesamt stammen von Festivalbesuchern und sollten nicht mit nach Hause geschleppt werden und auch nicht im Abfall landen. „Da ist am Ende den Bedürftigen geholfen“, so Rötche. Daumen hoch auch bei ihm. Er zollt den Helfern Respekt. Am Mittwochabend wurde Abschied gefeiert - mit Grillimbiss und guter Laune.