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Mitteldeutscher Heimat- und Trachtenverband Mitteldeutscher Heimat- und Trachtenverband: Traditionen leben in Wittenberg auf

Von KARINA BLÜTHGEN 19.10.2014, 16:53
Über 60 Delegierte sowie Gäste vor dem Alten Rathaus Wittenberg
Über 60 Delegierte sowie Gäste vor dem Alten Rathaus Wittenberg KUHN Lizenz

WITTENBERG - Sie tragen Schürzen mit bestickten Schleifen, Blusen und Hauben, feine Anzüge und Hüte. Und sie erregen damit überall Aufsehen. Über 60 Mitglieder des Mitteldeutschen Heimat- und Trachtenverbandes waren am Sonntag im Alten Rathaus zu Wittenberg zu ihrer dritten Jahrestagung zusammengekommen. Inzwischen vereint der Verband 18 Vereine aus Sachsen-Anhalt, Sachsen, Brandenburg und Berlin mit etwa 500 Mitgliedern. Darunter sind der Heimatverein Seyda und der Heimatverein „Swinze“ Schweinitz.

Begonnen hatte es bei der Gründung 2011 in Jessen mit acht Vereinen. „Ich hatte gehofft, dass es sich so entwickelt“, sagt Charles Koppehele, der Vorsitzende des Verbandes ist in Jüterbog beheimatet. Zwölf verschiedene Trachten gäbe es im Verbreitungsgebiet, nicht alle sind im Verband vertreten. Für den Vorsitzenden war jedoch bei der Gründung eine landesübergreifende Struktur wichtig. „Sowohl das Trachtengebiet des Fläming wie das der Lausitz sind durch Landesgrenzen zerschnitten“, erläutert der 62-Jährige. Komplett fehlen Elbaue-Trachten. Koppehele weiß von Heimatstuben in Pretzsch und Dabrun, aber eigene Trachtengruppen gibt es dort nicht.

Außer zum bundesweiten „Tag der Tracht“ am Wochenende kommen die mitteldeutschen Vereine zum Märkischen Volkstanz- und Trachtenfest zusammen. „Bisher waren wir auf der brandenburgischen Landesausstellung vertreten. Wir haben vor, es im nächsten Jahr auf der Buga in Havelberg zu machen“, stellt Charles Koppehele die Pläne vor. Ansonsten organisieren die Vereine eigene Auftritte bei Festen und Veranstaltungen.

Junge Leute für Auftritte in Trachten zu finden sei nicht einfach, bestätigt der Verbandsvorsitzende. „Wir haben hier im Osten keine durchgängige Brauchtumspflege und haben nach der Wende oft bei Null anfangen müssen. Da ist nicht so eine Tradition wie in Hessen oder Bayern.“ Einzige Ausnahme: die sorbischen Gruppen. Eine, Rubisco aus Lübbenau, ist Mitglied im mitteldeutschen Verband und wurde im Vorjahr Tracht des Jahres. Wittenberg wurde 2014 als Tagungsort gewählt, da eine Gruppe aus dem anhaltischen Salzfurtkapelle aufgenommen wurde. (mz)