1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Markus Zech: Markus Zech: Gespräche übern Gartenzaun

Markus Zech Markus Zech: Gespräche übern Gartenzaun

Von Sabine Wesner 21.05.2014, 13:34
Markus Zech möchte Landrat werden und setzt auf Kompetenz, Sachverstand und eine starke Verwaltung.
Markus Zech möchte Landrat werden und setzt auf Kompetenz, Sachverstand und eine starke Verwaltung. A. Kuhn Lizenz

Zahna/MZ - „Ich möchte dem Landkreis die Stellung geben, die ihm gebührt. Wir brauchen einen starken Landrat mit einer starken Verwaltung, die sich auch dagegen wehren kann, dass das Land den Kreisen alle möglichen Pflichtaufgaben ohne Gegenfinanzierung aufdrückt“, spricht Markus Zech über sein Motiv für die Landratskandidatur. „Es gibt gute Beispiele dafür, dass das geht“, sagt der aus Wüstemark stammenden Zech, der seit 2010 in Zahna lebt.

Politisches Engagement in die Wiege gelegt

Politisches Engagement wurde dem 38-Jährigen quasi in die Wiege gelegt. „Mein Großvater und mein Vater waren beide als Bürgermeister aktiv“, sagt der heute parteilose Einzelbewerber. Vielen ist Zech, der in Leipzig und Augsburg Politikwissenschaften, Jura, Soziologie und Wirtschaft studierte und einen Abschluss als Diplom-Politologe hat, noch als Jungsozialist bekannt. „Ich war jahrelang Kreisvorsitzender der Jusos in Wittenberg und von 2000 bis 2002 auch stellvertretender Landesvorsitzender der Jungsozialisten“, sagt der Mann, der über seinen Parteiaustritt 2005 nicht reden will und sich heute als eher konservativ liberal bezeichnet.

Markus Zech, Jahrgang 1976, stammt aus Wüstemark und ist in Kropstädt und Wittenberg zur Schule gegangen. Heute lebt der ledige und kinderlose Diplom-Politologe, der in Leipzig und Augsburg studiert hat, mit seinen Hunden Daisy und Momo in Zahna, wo er sich ein Haus gekauft und ausgebaut hat.

Die Natur, seine Hunde und die Vereinsarbeit im Hundesport und der Jagd sind die große Leidenschaft des 38-Jährigen, der ausgedehnte Spaziergänge und Gartenarbeit liebt. In seiner Freizeit fährt er gern Rad, geht schwimmen oder in die Sauna. „Das hilft mir, runterzukommen und abzuschalten“, sagt der Mann, der gern auch mal in der Küche steht. „Ich koche gern. Am liebsten Wild und auch die böhmische Küche hat es mir angetan, was wohl sicher mit den Kochkünsten meiner Großmutter zusammenhängt, die aus Böhmen stammt“, sagt Zech. Er mag „gute Bücher“ über Politik, Hunde und Vererbungslehre.

Engagiert ist der 38-Jährige nicht nur in der Politik. Mitgliedschaften in der Europa-Union, im Gemeindekirchenrat des Evangelischen Kirchspiels Zahna-Bülzig-Kropstädt, im Förderverein Schlosspark und Gutshof Kropstädt zeugen in seinem Lebenslauf ebenso von sozialem Engagement wie sein ehrenamtliches Wirken als Gründungspräsident des Wittenberger Leo-Clubs, der Jugendorganisation der Lions, und als Vorstandsvorsitzender beim Diakonischen Werk.

Freiberuflich in Brandenburg und Berlin tätig

„Beruflich hat es mich 2009 nach Brandenburg verschlagen, wo ich in der Landesverwaltung für Fördermittel- und Unternehmensberatung zuständig war und am arbeitsmarktpolitischen Programm des Landes mitgearbeitet habe“, so der Diplom-Politologe. Heute ist er freiberuflich in Sachen Fördermittel- und Unternehmensberatung in Brandenburg und Berlin tätig.

„Gespräche mit Bürgern und mit meiner Familie waren der Auslöser, warum ich mich Ende 2013, nach langer, reiflicher Überlegung, dafür entschieden habe, mich als parteiloser Kandidat mit Kompetenz und Sachverstand für das Amt des Landrates zu bewerben“, sagt Zech. Er war schon 2007 bei der Kreistagswahl in Wittenberg für die Freien Wähler auf Stimmenfang gegangen. Die Sammlung von mindestens 100 Unterschriften, die parteilose Bewerber laut Wahlrecht vorlegen müssen, um kandidieren zu können, nutzte Zech, um mit den Bürgern ins Gespräch zu kommen.

Theodor Heuss als Vorbild

„Die Gespräche, gewissermaßen übern Gartenzaun, sind ohnehin die Besten. Und ich habe viel über die Sorgen und Nöte der Leute erfahren“, erklärt Zech, der keine Arbeitsplätze versprechen, aber die Parameter setzen will, damit die Unternehmen welche schaffen können. „Mein politisches Vorbild ist Theodor Heuss. Seine vermittelnde, für Ausgleich sorgende Art hat mir gezeigt, dass es wichtig ist, auch Dinge mitzutragen, die meiner politischen Überzeugung widersprechen, wenn die Mehrheit dafür ist“, so der Zahnaer. Er sei kein Freund davon, schlechten Projekten Geld hinterherzuwerfen, „nur weil man das mal irgendwann für gut befunden hat“.