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Marco Glaß beim Bundespräsidenten Marco Glaß beim Bundespräsidenten: Botschafter für das Ehrenamt - und Wittenberg

Von Corinna Nitz 10.01.2019, 16:05
Im Arbeitszimmer des Bundespräsidenten: Marco Glaß vom Verein Projektschmiede Wittenberg war Gast beim Neujahrsempfang im Schloss Bellevue in Berlin.
Im Arbeitszimmer des Bundespräsidenten: Marco Glaß vom Verein Projektschmiede Wittenberg war Gast beim Neujahrsempfang im Schloss Bellevue in Berlin. Ramona Weiss

Wittenberg/Berlin - Marco Glaß aus Wittenberg gehörte zu den Gästen des Neujahrsempfangs von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier am Donnerstag im Berliner Schloss Bellevue. Geehrt wurde er dafür, dass er im Ehrenamt mit seinem Verein Projektschmiede Wittenberg „zahlreiche karitative Projekte, die das Freizeitangebot in der Lutherstadt bereichern und für mehr Miteinander sorgen“, initiiert.

Der Empfang samt Defilee und Mittagessen begann um 10 Uhr - im Schloss Bellevue vorstellig wurde Glaß in Begleitung seiner Frau Ramona Weiß aber bereits am Vorabend der Veranstaltung. Nicht nur für ihn, sondern für alle Teilnehmer gab es demnach ein Vorgespräch und eine Einweisung, wie er der MZ am Mittwoch erklärte. Die Rede war auch - und das lässt sich denken - von einem Dresscode sowie „mehrseitigen“ Informationen zum eigentlichen Prozedere.

Letzteres kann noch so gut vorbereitet sein, am Ende kam es doch zu einer kleinen Verzögerung. Glaß begründete das am Donnerstagnachmittag unter anderem damit, dass von den Ehrenamtlichen „jeder dritte oder vierte“ ein Geschenk mitgebracht hatte.

Über die Gäste seines Neujahrsempfangs im Schloss Bellevue zu Ehren engagierter Bürger heißt es in der Rede von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, sie  „stehen stellvertretend für die vielen Menschen in unserem Land, die sich ehrenamtlich engagieren und zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen“. Es liege an ihnen, an ihrem Mut und ihrem Schwung, „dass wir heute in Deutschland allen Grund haben, mit Zuversicht ins neue Jahr zu gehen“.  Zwar engagieren sie sich auf  ganz unterschiedliche Weise, doch   hätten sie  etwas gemeinsam: „Ihnen ist es nicht gleichgültig, was um Sie herum passiert, in Ihrer Nachbarschaft, Ihrer Region, Ihrem Land oder in der Welt. Sie gehören nicht zu denen, die in der Sofaecke schimpfen und darauf warten, dass andere etwas tun. Sondern Sie wenden sich den Problemen zu, suchen nach kreativen Lösungen und packen mit an, wo es etwas zu tun gibt“, heißt es weiter.
Bei www.bundespraesident.de stehen Informationen auch im Internet.

Er selbst habe Steinmeier eine kleine blaue Lutherfigur überreicht - blau deshalb, weil es die Farbe seines Vereinslogos sei.

Der Austausch zählt

Neben den geladenen Ehrenamtlichen waren Glaß zufolge auch hochrangige Vertreter der Bundesregierung sowie aus der Wirtschaft und von Wohlfahrtsverbänden vor Ort, wobei zum Essen im Schloss die Ehrenamtlichen geblieben seien. Das Menü? „Gaisburger Marsch als Vorspeise, geschmortes Bürgermeisterstück mit Krautwickel und Schupfnudel und zum Nachtisch eingekochte Fliederbeere mit Gries...“

Wichtiger als das gemeinsame Mahl scheint indes der Austausch gewesen zu sein. Schon bei der Informationsveranstaltung am Mittwoch seien sie dazu aufgerufen worden, sich zu vernetzen, das Ehrenamt weiter voranzubringen und als „Multiplikatoren“ in ihre Herkunftsstädte zurückzukehren.

Glaß wird genau das tun: Er habe zwei, drei neue Kontakte geknüpft - in Berlin. Und kündigt für Wittenberg an, sein ehrenamtliches Engagement (für Handicap-Day, Eisbahn, Spendenkalender) auch neben der neuen Selbstständigkeit (Ende 2018 hat er wie berichtet mit seiner Frau das kleine Unternehmen „Sich Zeit nehmen“ gegründet) vollumfänglich weiterlaufen zu lassen. Und sonst? Wirkte Glaß beglückt und war voll des Lobes über diesen Neujahrsempfang in Schloss Bellevue. Er fühle sich „sehr geehrt“ - und es ehre ihn „stellvertretend für seinen Verein“.

Vielfältiges Engagement

Vorgeschlagen für den Neujahrsempfang beim Bundespräsidenten in Berlin hatte Glaß Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör. Unter Hinweis auf das vielfältige Engagement des 48-Jährigen sagt Zugehör zur MZ: „Er brennt für seine Stadt und ist ein guter Botschafter für Wittenberg.“

Laut Bundespräsidialamt waren insgesamt 70 Frauen und Männer, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben und machen, aus allen Bundesländern nach Berlin eingeladen worden. Aus Sachsen-Anhalt waren es insgesamt fünf. Bereits im Januar 2018 gehörten zu den Geladenen in Schloss Bellevue aus Wittenberg die Theologin Hanna Kasparick und der scheidende Leiter des Wittenberger Polizeireviers, Marcus Benedix, sowie Ronny Müller von der Polizeidirektion Ost in Dessau. (mz)