1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Lesung in Wittenberg: Lesung in Wittenberg: Ein Abend für Emilie und Oskar Schindler

Lesung in Wittenberg Lesung in Wittenberg: Ein Abend für Emilie und Oskar Schindler

14.11.2017, 09:37
Erika Rosenberg aus Argentienien spricht über Oskar und Emilie Schindler.
Erika Rosenberg aus Argentienien spricht über Oskar und Emilie Schindler. Archiv/Klitzsch

Wittenberg - Einblicke in die Biografien von Emilie und Oskar Schindler gibt es bei einer Lesung mit Gespräch, zu der die Konrad-Adenauer-Stiftung Sachsen-Anhalt am 4. Dezember in Wittenberg einlädt. Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Wer ein Menschenleben rettet, rettet die ganze Welt“.

Sie findet in Kooperation mit der Evangelischen Akademie ebenda statt. Beginn ist 19 Uhr. Angekündigt ist Erika Rosenberg, sie wurde 1951 in Buenos Aires geboren. Die Tochter deutscher Juden, die während der Nazi-Herrschaft nach Argentinien ausgewandert sind, ist als Schriftstellerin, Dolmetscherin, Journalistin und Dozentin im Auswärtigen Amt in Buenos Aires tätig.

In Argentinien lernte sie Emilie Schindler kennen, bis zu deren Tod 2001 war sie mit ihr befreundet. Rosenberg verfasste mehrere Biografien über Emilie und Oskar Schindler. Diese haben ihr Leben riskiert und ihr gesamtes Vermögen geopfert, um 1.200 Juden vor dem sicheren Tod in den Gaskammern der Nationalsozialisten zu retten.

Oskar Schindler wurde 1908 in Mähren geboren, gestorben ist er 1974 in Deutschland. Seine letzte Ruhestätte fand er auf eigenen Wunsch hin auf einem römisch-katholischen Friedhof in Jerusalem. Einer großen Öffentlichkeit bekannt wurde er durch den Film „Schindlers Liste“ von Star-Regisseur Steven Spielberg. In Israel wird an Schindler zusammen mit seiner Frau Emilie als „Gerechte unter den Völkern“ erinnert. Mehr Informationen dazu finden Interessierte zum Nachlesen beiwww.yadvashem.org im Netz. Yad Vashem ist Israels Holocaust-Gedenkstätte.  

Couragiert handelten sie und kämpften mutig für Menschenrechte - in einer Zeit, da es keine Menschenrechte gab. Sie stellten in ihren Fabriken jüdische Arbeitskräfte an, um sie vor Deportation und Ermordung zu retten. Im August 1944 räumten die Nazis das Arbeitslager Plaszow in Krakau und alle Häftlinge, auch die Juden aus den beiden Fabriken Schindlers (Emaillewarenfabrik und Rüstungsfabrik), wären deportiert worden.

Doch Schindler fand einen Trick und verlegte die Fabrik mit ihrer gesamten Belegschaft und dem Maschinenpark nach Brünnlitz in Tschechien. Nach Tagen voller Erwartung erteilte die Berliner Kommandantur die Genehmigung, aber dafür sollte er eine Liste mit allen Namen, Berufs- und Geburtstagsangaben der Belegschaft erstellen. Oskar Schindler fälschte die meisten Angaben. So entstand „Schindlers Liste“.

Lesung und Gespräch, 4. Dezember, 19 Uhr, Evangelische Akademie am Schlossplatz 1 d in Wittenberg (mz)