Haseloff kocht mit Küstenwache "Küstenwache"-Star Rüdiger Joswig kocht mit Ministerpräsident Rainer Haseloff beim Promi-Dinner in Wittenberg

Wittenberg - „Das ist wie im richtigen Leben. Die Landesregierung kocht etwas zusammen, und wir müssen es an den Mann bringen.“ So ganz unrecht hat Wittenbergs Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) nicht, als er sich am Mittwoch im Luther-Hotel Wittenberg die Kellnerschürze umbindet. Schließlich steht diesmal mit Reiner Haseloff (CDU) Sachsen-Anhalts Ministerpräsident in der Küche. Für das ausgezeichnete Menü zeichnet jedoch Küchenchef Christian Hirsch verantwortlich.
Vorgestellt wurden im Laufe des Abends jene Einrichtungen und Vereine, die mit den Spenden aus dem Promi-Dinner bedacht wurden. Zumeist geht es um die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit und die Anschaffung von Sport- und Spielgeräten. Je 1.333 Euro erhalten der Carneval-Club Wartenburg, die denkMal-Oase Wittenberg, das Evangelische Krankenhaus Paul Gerhardt Stift Arbeitskreis „Ein Hospiz für Wittenberg“, der Kegelclub KC Rot-Weiss Seyda, die Kita „Dabruner Elbspatzen“, die Kindertagesstätten im Evangelischen Kirchenkreis, die Kita „Bienchen“, die Kita „Wortschatzpiraten“, die Kreativitäts-Kita „Schnatterinchen“, Reso-Witt, der Tanzsportverein TSV Schwarz-Gelb Wittenberg und der Verein der Pflege- und Adoptivfamilien Anhalt Wittenberg. (mz/kbl)
Auch beim fünften sozialen Promi-Dinner steht das Engagement fürs Gemeinwohl obenan. Ein Dutzend Projekte haben in diesem Jahr das Glück, finanziell bedacht zu werden. Die Summe setzt sich aus Kartenverkauf, Tombola und sonstigen Spenden zusammen. Dafür konnten über 50 Sponsoren gewonnen werden, nicht zuletzt bekannte Prominente aus Politik und Fernsehen.
Neben Torsten Zugehör und Reiner Haseloff wuseln Claudia Wenzel und Rüdiger Joswig durch Küche und Gänge. Ob sich die Herren besonders vorbereitet haben, will Moderator Ulli Potofski wissen. Haseloff bejaht. Er habe in den vergangenen Jahren seinen Innenminister vortesten und vorkosten lassen. Zugehör bekennt, die Hände gewaschen zu haben. Fünf Gänge dürfen die 220 Gäste des Abends erwarten.
Schon bei der Begrüßung im Foyer werden neben Drinks köstliche Garnelenbällchen gereicht. Kalbsnuss ist die Vorspeise, mit Roter Beete, Thunfisch und Kapernäpfeln macht das Gericht Appetit auf mehr. Das „mehr“ sind butterzarte Schweinebäckchen in Whiskeysauce, mit grünem Spargel und Polenta. Abgerundet wird der Abend mit Espresso Parfait und später mit Rohmilchkäse an Feigen und Trauben. Schon am Montag, verrät Christian Hirsch, habe er mit seinem Team die Vorbereitungen begonnen.
Da brauchen die Hilfsköche Reiner Haseloff und Rüdiger Joswig nur noch beim Anrichten Hand anzulegen. Als wäre das mit dem „Anrichten“ nicht genug, verrät der Blick per Video in die Küche (leider ohne Ton!), dass der Regierungschef beim Hauptgang offenbar versucht, die Regie an sich zu reißen. Was der Küchenchef, so viel ist zu sehen, mit einer klaren Ansage unterbindet.
Während die Promis schwitzen, darf sich das Publikum im Saal über Musik und Tanz sowie eine Lichtshow freuen. Für viele Gäste ist dieser soziale Abend in Wittenberg fest im Kalender eingeplant. Was nicht einfach ist, denn „die Karten waren binnen zwei Tagen weg“, sagt die Organisatorin Christine Peschke.
Der Wartenburger Ulrich Rehhahn ist erstmals als Gast dabei. „Ich finde es spannend, da ich nicht wusste, was mich erwartet. Das Essen ist delikat“, lobt er. „Das Anliegen der Veranstaltung ist gut und richtig, das muss sein. Es müssten nur mehr solche Sachen stattfinden.“
Irgendwann vor dem Dessert stellt Torsten Zugehör fest, dass ihn der Landrat heute „im Stich gelassen“ habe, der sonst mit ihm aufgetragen hat. „Die Sparkasse ist abgesprungen“, erklärt Christine Peschke, warum mit Architekt Franz Neise ein neuer Mitorganisator aufgetreten ist.
Die Art der Absage (in einer dreizeiligen E-Mail) habe sie geärgert, daher habe sie den Landrat (der im Sparkassen-Vorstand ist) nicht eingeladen. Es ist gegen 23.30 Uhr, als die Veranstaltung ihren Höhepunkt erreicht und die Vertreter der zwölf Projekte ihre Schecks erhalten. Insgesamt sind 16.000 Euro zusammengekommen, jeder darf sich über 1 333 Euro freuen. (mz)