Kurtaxe in Bad Schmiedeberg Kurtaxe in Bad Schmiedeberg: Anteil für das Eisenmoorbad steigt auf 88 Prozent

bad schmiedeberg - Die Kurtaxe, die in Bad Schmiedeberg erhoben wird, ist nicht von Pappe. 2,50 Euro müssen Gäste der Stadt auf den Tisch legen, die Summe, die im Durchschnitt pro Jahr zusammenkommt, beläuft sich auf immerhin rund 400 000 Euro. „Die 2,50 Euro“, räumt Kurdirektor Deddo Lehmann ein, „sind sicher nicht der niedrigste Betrag.“ Aber dafür werde auch eine Menge geboten. Die Kurtaxe sei ein „Deckungsbeitrag für die gesamte kurörtliche Infrastruktur“. Als die Prädikatisierung zum Kneipp-Heilbad erfolgte, sei der Betrag angehoben worden, von 1,70 auf 2,50 Euro.
Anteil steigt auf 88 Prozent
Bezahlt werden damit zum Beispiel die natürlichen Heilmittel, Moor also und Heilwasser, das Geld fließt in die Erhaltung und Pflege des Kurparks, des Kneipp-Therapiezentrums oder der fünf Kneippanlagen im Außenbereich, es wird für die Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen eingesetzt, von denen etliche kostenlos besucht werden können. Rein formal erhoben wird die Kurtaxe von der Stadt - auch das Eisenmoorbad leitet die Gelder seiner Gäste und Patienten an die Kommune weiter, um später den großen Batzen wieder zurückzubekommen. Bei der jüngsten Sitzung des Stadtrates ist der Anteil neu festgelegt worden. Er steigt von jetzt 80 auf 88 Prozent ab kommenden Januar.
Einsatz erfolgt zweckgebunden
Begründen lässt sich das laut Lehmann mit verschiedenen Investitionen. Mit der neuen Heilquelle zum Beispiel, die im Frühjahr eröffnet werden soll, mit dem sanierten Moorlehrpfad, mit dem Kurspielplatz, der in Planung ist, mit steigenden Betriebskosten. „Wir bieten mehr an“, erklärt der Kurdirektor, der darauf verweist, dass die Kurtaxe zweckgebunden eingesetzt werden muss.
Das gilt nicht zuletzt für die bei der Stadt verbleibenden zwölf Prozent. Davon werden laut Lehmann zwei Prozent für die Organisation des Margarethenfestes aufgewendet, die restlichen zehn für die Touristeninformation im Kurhaus, die allerdings ebenfalls von der Kur GmbH betrieben wird.
Ausdehnung der Kurtaxe in der Diskussion
Letztere ist im Stadtrat in die Kritik geraten. „Ich würde mir wünschen, dass die Touristeninformation aktiver betrieben wird. Ich habe das Gefühl, mit dem Tourismus schleift es“, sagte Fritz Sierig von den Linken. Dass Verbesserungsmöglichkeiten bestehen, will Lehmann nicht von der Hand weisen: „Das steht und fällt aber mit den Informationen, die wir erhalten. Was wir bekommen, das verarbeiten wir auch.“ Ob es sinnvoll sei, die Kurtaxe auf die gesamte Stadt auszudehnen, fragte unterdessen Silvio Bräuer (Allianz der Bürger). Gegenwärtig wird sie lediglich in Bad Schmiedeberg direkt erhoben. In Priesitz etwa sei diskutiert worden, ein Tretbecken zu installieren. Bräuer: „Priesitz gehört zu den Ausflugszielen für Kurgäste, die Gastronomen hätten kein Problem damit, die Kurtaxe zu kassieren, wenn denn davon auch etwas zurückfließt.“ Dass eine Ausdehnung der Kurtaxe diskutiert werden könne, sagte Bürgermeister Stefan Dammhayn (CDU). Voraussetzung sei allerdings, dass sich öffentliche Kureinrichtungen auch außerhalb von Bad Schmiedeberg befinden. (mz)