Vielfältiges Bildungsangebot Kreisvolkshochschule Wittenberg: Prioritäten ändern sich
Wittenbergs Kreisvolkshochschule legt Programm für das Herbstsemester vor. Neben den gewohnten finden sich auch neue Angebote. Was den Interessenten geboten wird.

Wittenberg/MZ. - Heimatgeschichte findet ihr Publikum. Zum Beispiel bei einer Führung durch den Stadtteil Wittenberg West, eines der Angebote der Kreisvolkshochschule im vergangenen Frühjahrssemester: „Wir waren überrascht, wie gut das ankam“, berichtet Ronald Gauert, Fachbereichsleiter für Sprache und Gesellschaft. Und kündigt eine Wiederholung an: „Wir machen das wieder.“ Der neue Termin: 23. Oktober.
Über 190 Kurse im Programm
Das Herbstsemester der Volkshochschule beginnt in Kürze, offiziell am 19. August. Die Vielfalt des Programms ist wie gewohnt groß. Von 193 Kursen spricht der Leiter der Bildungseinrichtung, Thomas Sagner. In etwa so viele wie im Frühjahr, wo die Auslastung bei 90 Prozent lag. Die Corona-Pandemie, die lange nachwirkte und für Verunsicherung sorgte, sei jetzt Geschichte, freut sich Sagner. Er fügt hinzu: „Wir profitieren von unserem guten Ruf, von der Lage des Bildungszentrums, von den Parkmöglichkeiten am Haus und von einer treuen Stammkundschaft.“ Die wisse nicht zuletzt zu schätzen, Bildung gemeinsam zu erfahren: „Sie genießen hier auch das Miteinander.“
Etliches im aktuellen Programm bleibt wie man es kennt, die Möglichkeiten, Sprachen zu erlernen zum Beispiel, die kreativen Angebote mit Aquarellmalerei, Töpfern oder Nähkurs: „Wir sind da sehr gut aufgestellt“, betont der Direktor. Dass es zugleich Veränderungen geben wird, verhehlt er unterdessen nicht. „Wir werden uns von Kursen trennen, die nicht mehr so viele Teilnehmer haben. Und wir stellen uns auf neue Herausforderungen ein.“
Es gelte, Prioritäten anders zu setzen. Die Vermittlung digitaler Kompetenzen führt der Chef der Kreisvolkshochschule an, zudem den Ausbau des beruflichen Gesundheitsmanagements oder aber Konversationskurse zur besseren Integration beziehungsweise der Erleichterung des Berufseinstiegs für Menschen fremder Herkunft.
Als Beispiel nennt Sagner außerdem die umfangreichen Alphabetisierungs-Initiativen der Wittenberger Volkshochschule. Inzwischen gehören vier entsprechende Kurse zum Programm, ein fünfter, der im Januar starten soll, befindet sich in Vorbereitung. Es wird sich nach den Worten von Thomas Sagner um eine Kombination von Unterricht und Hilfen für den Berufseinstieg handeln. Menschen, die nicht oder nur schlecht lesen und schreiben können, erhalten Unterstützung und Perspektiven. Dafür soll mit Partnern aus der Wirtschaft kooperiert werden, um Praktika anbieten zu können. Sagner denkt an Branchen wie Pflege, Gastronomie oder Reinigung. Erste Kontakte seien geknüpft, weitere Interessenten aus Unternehmen aber willkommen.
Eines der Themen: Familie ohne Auto
Während manche der Kurse im Programm des Herbstsemester bereits gut gebucht oder sogar ausgebucht sind, warten andere noch auf Teilnehmer. Bei Sprachkursen zum Beispiel seien Plätze zu haben, Fachbereichsleiter Gauert nennt etwa Russisch. Für den Bereich Gesellschaft verweist er unter anderem auf Verkehrsteilnehmerschulungen, die sich nicht zuletzt dem E-Bike widmen. Nicht selten, so Gauert, werde bekanntlich deren Geschwindigkeit unterschätzt. Im Angebot befindet sich im Rahmen der europäischen Mobilitätswoche im September auch das Thema „Familie ohne eigenes Auto“: Kursleiter Michael Herzog berichtet aus seinem eigenen Erfahrungsschatz und präsentiert unterschiedliche Fahrradtypen mit ihren Vor- und Nachteilen.
Die Heimatgeschichte hat wie erwähnt ebenfalls ihren Platz im Programm. Große Resonanz finden zum Beispiel Rundgänge zu den Stolpersteinen in Wittenberg oder Vorträge von Kulturhistoriker Matthias Prasse. Beides ist wieder im Angebot. Und im Plan überdies eine Erkundungstour mit Prasse zu Herrenhäusern in der Region, die sonst nicht zugänglich sind.
Kreisvolkshochschule im Bildungszentrum Lindenfeld in Wittenberg, Falkstraße 83. Tel: 03491/41810. Internet: www.kvhs.bzl-wb.de