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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Verlobung auf der Bühne in Kropstädt

Von ALEXANDER BAUMBACH 16.05.2011, 16:42

KROPSTÄDT/MZ. - Und für mindestens einen der rund 100 Besucher entpuppte sich dieser Freitag der 13. als Glückstag: Annette Brachwitz, Lebensgefährtin des "Exoriente"-Chefs Nico Richter, betrat die Bühne - um sie kurz darauf als Richters Verlobte zu verlassen. "Ich hab nicht damit gerechnet", erklärte sie im Anschluss und wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel. Wie im Vorjahr, so gab es einen Überblick über die hiesige Mittelalter-Musikszene. Mit "allerlei" aus Naumburg zogen vier Musiker der eher leisen Töne über den Platz. Für die Kinder ein Spektakel - gab es doch neben dem Brummtopf als Instrument ein Extra-Ständchen.

Die drei "Rabenbrüder" aus Raben weihten dann auch die Bühne ein. Die Profis hielten sich nicht mit langen Vorreden auf: Bei Trinkliedern wie von den "Männern mit Bärten" nahmen sie den Zuhörer musikalisch mit auf Kaperfahrt, und "geteert und gefedert" - wie im gleichnamigen Song - wurde fleißig an Dudelsack, Gitarre und Mandoline. Rustikal, wie bei echten Nordmännern, ging man auch mit dem Publikum um: "Ihr sollt schunkeln, ihr faulen Säcke", riefen sie dem lachenden Publikum zu.

Nach Einbruch der Dämmerung nahmen die Wittenberger "Spielleute Exoriente" die Bühne in Beschlag. Fackeln erhellten den Park, und mit den drei Sackpfeifen und zwei Trommeln heizte man ordentlich gegen das kühler werdende Abendklima an. Eine ließ sich von den frösteligen Temperaturen nicht stören - Diana Bruxa aus Berlin tanzte trotz klammer Witterung barfuß und nur leicht bekleidet zu orientalischen Weisen und albanischen Tanzliedern. "Dem Publikum scheint es zu gefallen. Vor allem die Kinder sind begeistert", lobte sie das Auditorium. Bruxa blieb auch Höhepunkt des Tavernenspiels zum Schluss des Abends, als alle Musiker noch einmal gemeinsam auf die Bühne gingen. Mit einem langen Medley untermalten sie zünftig den Feuertanz der jungen Dame.

Im nächsten Jahr soll es wieder eine Neuauflage des Spektakels geben. Eventuell ist bis dahin die Trauung der Bühnenverlobten schon über selbige gegangen. Wer die Hosen in der Beziehung trägt, ahnt man schon. "Das mit dem Ehenamen, das klären wir noch", lachte Annette Brachwitz.