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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Landkreis geht vom Erhalt aller Bildungseinrichtungen aus

Von Ulf Rostalsky 19.09.2013, 20:32
Mitglieder des Kreistages besichtigen die Ferropolisschule.
Mitglieder des Kreistages besichtigen die Ferropolisschule. klitzsch Lizenz

gräfenhainichen/MZ - Keine einzige Sekundarschule im Kreis Wittenberg ist mittelfristig im Bestand gefährdet. Das bestätigte Cornelia Rohrbeck, Fachdienstleiterin Jugend und Schule in der Landkreisverwaltung. Damit wären die Sekundarschulen der Bereich der Schulentwicklungsplanung, der die wenigsten Sorgen mache.

Allerdings bleibt der Nachsatz, dass die Annahme maximal für die Zeit bis 2025/26 gilt. Dann nämlich könnten die Sekundarschulen in Bad Schmiedeberg und Kemberg zu Problemfällen werden. Der Landkreis geht davon aus, dass zu diesem Zeitpunkt in beiden Orten zu wenig Schüler vorhanden sein werden. 180 sollten pro Schule zusammenkommen. Das ist für die Zukunft eher unwahrscheinlich.

Die mittelfristige Schulentwicklungsplanung wartet für Sekundarschulen mit einer weiteren Unbekannten auf. Noch sei nicht abzusehen, wie sich die Entwicklung der Gemeinschaftsschule in Holzdorf auf den Sekundarschulstandort in Annaburg auswirke, so Rohrbeck. Die Gemeinschaftsschule ist wie die in freier Trägerschaft befindliche Gesamtschule im Gartenreich eine Alternative zum klassischen, vom Landkreis vorgehaltenen Schulangebot.

Solche Möglichkeiten werden zunehmend genutzt. Die Oranienbaumer Gesamtschule im Gartenreich zum Beispiel wächst jährlich um zwei Klassen. Das dürfte neben dem generellen Rückgang der Zahl schulpflichtiger Kinder ein Grund dafür sein, dass Einrichtungen wie die Gräfenhainichener Ferropolisschule mit weniger Schülern auskommen müssen. 337 Mädchen und Jungen werden dort von 43 Pädagogen in 16 Klassen betreut. „An die Zahl 399 werden wir wahrscheinlich nicht wieder herankommen“, schätzt Rektorin Carola Nitsche ein.

Der Landkreis hat dennoch Millionen in den Gräfenhainichener Schulstandort investiert und die Schule zum Vorzeigeobjekt gemacht. Ähnliches könnte in absehbarer Zeit auch mit der Förderschule für Lernbehinderte in Wittenberg geschehen. Planungsleistungen für Neu- und Umbau sind nach Auskunft von Cornelia Rohrbeck im Landkreishaushalt für kommendes Jahr vorgesehen. Der Bau wird auch nötig, um bisher in Prettin unterrichtete Förderschüler aufnehmen zu können. Nach derzeitigem Stand wird die dortige Förderschule zum Auslaufmodell. Unterrichtet werden soll nur noch bis zum Schuljahr 2016/17. Eingeschult werden neue Schüler schon im kommenden Jahr nicht mehr.

Bis 2019 sollen alle derzeitigen Grundschulen erhalten bleiben. Auch das steht im Schulentwicklungsplan. Dass Festlegungen von aktuellen Ereignissen mitunter überholt werden, kann die Fachdienstleiterin nicht ausschließen. Erhalten bleiben sollte auch die Grundschule Möhlau. Nach Verwehrung der Schuleingangsklasse und der mehrheitlichen Elternentscheidung für eine Beschulung im Nachbarort Zschornewitz ist die Schule Geschichte. Auf wackeligen Füßen stehen außerdem die Einrichtungen in Cobbelsdorf und Schköna. „Wir werden dort genau hinschauen müssen“, betont Rohrbeck.