Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Forschen für den Kammmolch
göritz/MZ. - Da waren sie alle begeistert, die Praktiker vom Landesforstbetrieb Sachsen-Anhalt und auch Frank Bohlander, Professor an der Fachhochschule Erfurt. Manfred Trenkhorst hatte gerade mit Bravour seine Abschlussarbeit (Bachelor of Science) in der Studienfachrichtung Forstwirtschaft und Ökosystemmanagement verteidigt - in Göritz, zum Thema Lebensräume des Kammmolchs und deren Schutz.
Untersucht hatte der 22-Jährige, der in Bad Dürrenberg lebt, aber familiäre Bande in den Fläming besitzt, zuvor 51 Gewässer im Forstrevier Göritz und in 18 von ihnen Vorkommen der streng geschützten und größten heimischen Molchart festgestellt. Damit die wegen ihres Rückenkamms auch als Wasserdrachen bezeichneten Amphibien noch mehr Gewässer besiedeln und ihre Population in den vorhandenen sich besser entwickeln kann, gab der jetzige Forstwirt den Förstern Vorschläge an die Hand.
Darunter das Anlegen neuer Kleinstgewässer, die Freistellung einiger Tümpel, damit mehr Sonne aufs Wasser kommt, die Entrümpelung, Entkrautung und Entschlammung sowie die gezielte Kalkung extrem versauerter Gewässer. "Die Kosten für all diese Maßnahmen würden sich auf knapp 43 000 Euro belaufen", so Trenkhorst. Nils Schumann, der zuständige Revierförster, versicherte, mit den Veränderungen beginnen zu wollen und empfahl eine Ausdehnung der Untersuchungen auf angrenzende Reviere. Schließlich sei es wichtig, die Vorkommen zu vernetzen, da könne nicht vor Landes- oder Reviergrenzen Halt gemacht werden. Und schlussendlich befand der für die Betreuung und Bewertung der wissenschaftlichen Arbeit zuständige Bohlander: "Es hat Spaß gemacht, eine Arbeit zu bekommen, bei der für die Praxis auch ein Ergebnis steht." Damit sprach er den Förstern vom Landesforstbetrieb aus dem Herzen.