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Kreis Wittenberg Kreis Wittenberg: Bewährungsprobe in der Halle

Von Ulf rostalsky 30.01.2012, 16:53

gräfenhainichen/zschornewitz/MZ. - Der Ball soll locker springen. Rechts herum. Dann wieder nach links. "Es kommt auf die Kreativität an", erzählt Andreas Plewinski und hat seine Schützlinge genau im Blick. Elf Männer und eine Frau absolvieren in diesen Tagen ihre Abschlussprüfungen. Sie wollen Fachangestellte für Bäderbetriebe werden - ausgebildet in Zschornewitz, wo das von Plewinski geleitete Bildungsinstitut für Bäderbetriebe zu Hause ist.

Gerade in den Wintermonaten wären die Kurzlehrgänge zum Fachangestellten beliebt, erklärt Plewinski. "Dann kollidiert die Ausbildung nicht mit der Saison. Da gibt es kaum eine Freistellung in den Bädern."

Deshalb haben die Zschornewitzer das Ausbildungsprogramm gestrafft und in den Vierteljahreskursus gepackt, den auch dieses Mal gestandene Bademeistergehilfen und weitere langjährige Mitarbeiter von Bädern aus ganz Deutschland engagiert in Angriff genommen haben.

Erfahrung ist zwingende Voraussetzung für den Lehrgang. "Die Leute müssen allesamt im Bäderbereich gearbeitet haben. Dann können sie relativ schnell zum Abschluss kommen", erläutert Plewinski die Ausbildungsrichtlinien. Denn Schnelligkeit ist nicht mit einem schmalen Ausbildungsprogramm gleichzusetzen.

Prinzipiell müssen die angehenden Fachangestellten alles das in Theorie und Praxis lernen, was in der normalen und auf mehrere Jahre ausgedehnten Facharbeiterausbildung auch auf dem Plan steht. Animation, wie in der Prüfung in der Gräfenhainichener Schwimmhalle gefordert, steht ebenso im Programm wie Buchhaltung und Kassenwesen, Technik, Erste Hilfe und Rettungsschwimmen.

"Das Programm ist umfangreich", wissen die Hausherren in Zschornewitz. "Aber auch notwendig." Immerhin sei ein Mitarbeiter in öffentlichen Bädern längst mehr als ein Halbgott am Beckenrand. Die Aufgaben werden umfangreicher, die Anforderungen auch. Das sichert dem in die AWU Zschornewitz angegliederten Bildungsinstitut für Bäderbetriebe immer wieder reichlich Interessenten an einer Ausbildung. Sie nehmen dafür in der Regel sogar weite Wege in Kauf.

Carsten Schmüth zum Beispiel ist in Berlin zu Hause und bei der Animation voll eingespannt. Er lenkt und dirigiert, motiviert und applaudiert. Die Schüler aus der benachbarten Schule an der Lindenallee sind Komparsen im Prüfungsspiel.

Der Funke springt über, die Mädchen und Jungen in der Schwimmhalle sind voll bei der Sache und werden von Ralph Leitner, Nader Bahrami und Uwe Weiser angespornt. Die Männer stammen aus der Hauptstadt und aus Baden-Württemberg. Sie meistern ihre Sache gut. Prüfungsergebnisse werden zwar nach Abschluss der Einheit im Wasser noch nicht bekanntgegeben. Sprichwörtlich untergegangen sein dürfte allerdings keiner der Prüflinge.