1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Kitas fiebern dem Baustart entgegen

Kitas fiebern dem Baustart entgegen

Von Dirk Skrzypczak 24.07.2008, 17:49

Wittenberg/MZ. - Quasi komplett müsse das Objekt umgekrempelt werden, in dem aktuell 75 Kinder im Alter bis zu drei Jahren betreut werden. "Die Substanz ist 20 Jahre alt. Da hilft Flickschusterei nicht mehr weiter", sagt Elona Wawzek. Der Jubel sei groß gewesen, als die positive Nachricht bis nach Coswig gedrungen war. "Wir haben spontan mit einem Gläschen Sekt angestoßen", freut sich auch Christel Brennecke, die zweite Chefin im "Amselgarten".

Erstmals hatte das Sozialministerium des Landes bei der Prüfung von 400 Anträgen aus Sachsen-Anhalt neben dem baulichen Zustand der Gebäude und dem pädagogischen Konzept einen Demografie-Check einfließen lassen. Dort wurden vor allem die Zukunftsfähigkeit der Kitas sowie ihre Integration in den Orten bis hin zur Elternakzeptanz beleuchtet. Der "Amselgarten" schnitt mit 281 von 300 möglichen Punkten am besten ab. Unter den 68 Einrichtungen in Sachsen-Anhalt, die in den Genuss der Fördermittelmillionen kommen, sind auch sieben weitere Kitas im Landkreis Wittenberg.

22 Bewerber hatte es aus dem Kreis gegeben, berichtet die Landtagsabgeordnete Corinna Reinecke (SPD) und spricht wie Kollege Kurt Brumme (CDU) angesichts der bestätigten Projekte von einem "guten Tag für die Kinderbetreuung". Inhaltlich seien die Träger der Tagesstätten gut aufgestellt, so Reinecke, "nun werden sie finanziell in ihren Bauvorhaben gestärkt". Die Projekte müssten jetzt konkretisiert werden. Erst dann stehe der genaue Förderbedarf fest.

In der Kita "Micky Maus" im Wittenberger Ortsteil Piesteritz fiebert nicht nur Leiterin Andrea Werner dem Baustart entgegen. Das circa 80 Jahre alte Objekt soll umfangreich saniert werden. Das Dach ist seit 2007 zwar dicht, dafür drückt das Regenwasser aber weiter durch die alten Fenster herein. Heizung und Elektrik haben ihre besten Zeiten längst hinter sich. Andrea Werner geht es auch um ganz simple Dinge. "Bei modernen Bedingungen können wir endlich Milch warm machen und gleichzeitig Tee kochen, ohne dass die Sicherung herausfliegt." Dem Stress in der Bauphase stelle man sich wie alle anderen Auserwählten gern.

In einen Neubau soll der Schulhort der Kita "Korbinchen" in Reinsdorf einziehen. "Wir haben lange gekämpft und sind jetzt überglücklich", strahlt Leiterin Petra Wolf. Noch ist der Hort an die Schule angedockt, was nicht nur logistische Probleme mit sich bringt. So wurde die Einrichtung aufgrund der Räumlichkeiten vom Landesverwaltungsamt aufgefordert, die Zahl der betreuten Schulkinder zu reduzieren. Derzeit können 55 Jungen und Mädchen das Angebot nutzen. Der Bedarf liege bei etwa 80. Petra Wolf erhofft sich auch Synergieeffekte für die Kita.

In Zahna sollen sich indes die Tagesstätten "Sonnenblume" und "Sonnenschein" unter einem Dach vereinen; "Am Wäldchen" in Bergwitz werde der Sanitärtrakt verändert und eine Begegnungsstätte geschaffen, teilt die Arbeiterwohlfahrt als Träger mit.