Kirchspiel Dobien : Kirchspiel Dobien : "Der andere Luther" ein Reformator zum Mitnehmen

Wittenberg - Unter dem Titel „Der andere Luther“ ist jetzt ein Katalog zu der gleichnamigen Ausstellung erschienen, die anlässlich des Reformationsjubiläums von 2017 in der Wittenberger Christuskirche gezeigt wurde. Auf 124 Seiten sind Arbeiten zu sehen, die von 150 Beteiligten, darunter professionelle Künstler und Laien, zur Verfügung gestellt wurden. Es gibt ein freundliches Vorwort von Ortspfarrer Hans-Jakob Schröter, der betont, dass Kunstwerke in Kirchen „Teil der Botschaft“ und mithin mehr als nur Schmuckwerk sind.

Tatsächlich waren die Themen, zu denen die Kreativen ehedem gearbeitet hatten, vielfältig. Sie reichten von der Beschäftigung mit Luther-Sprüchen über Architektur, Blumen und Landschaften bis hin zur Auseinandersetzung mit dem Menschen Luther und der dunklen Seite der Lichtgestalt. Es gab malerische und grafische Beiträge sowie Keramik und Plastik.

Das erste Kunstwerk, das die Retrospektive im Katalog eröffnet, ist ein Scherenschnitt der Wittenberger Künstlerin Silvia Topanka-Freihube. Es folgen zum Teil beeindruckende künstlerische Zeugnisse ebenso wie humorvolle: Von „Max + Fritz aus Hoffnungsland“ etwa stammt eine Farbmarker-Arbeit mit dem Titel „Luther im Himmel“ und dem Zitat: „Wenn Gott keinen Spaß verstünde, möchte ich nicht in den Himmel“.

Aus dem Erinnern entlassen wird der Betrachter mit dem ganzseitigen Foto einer Bibel. Zudem gibt es eine Übersicht zu den Arbeiten mit den Namen der an der Ausstellung Beteiligten.

Kuratiert hatte die Exposition damals Gisela Kummetz, deren Vater einst Pfarrer der Christuskirche war, weshalb ihr dieser Ort mit seinen Menschen besonders am Herzen liegt. Als Kummetz jetzt den vom Kirchspiel Dobien herausgegebenen Katalog vorstellte, erinnerte sie sich noch einmal an die Zeit, als sie erstmals darüber nachdachte, zum Reformationsjubiläum selbst etwas zu initiieren. 2015 war das und ihr sei schnell klar gewesen, dass sie „das Volk“ zur Teilnahme einladen wollte.

Die Zahl der Besucher, die sich die Ausstellung „Der andere Luther“ in der Christuskirche dann angeschaut haben, beziffert Kummetz mit rund 1.000. Doch allein zur Vernissage waren gut 400 Leute gekommen. Später haben sie von Zeit zu Zeit Vorträge zur Schau organisiert. Und etwa 20 Personen haben sich in die Ausstellungsaufsicht geteilt. Das muss man erst mal leisten als kleine Gemeinde.

Am Entstehen des Katalogs maßgeblich beteiligt war denn mit Gerhard Last auch ein Gemeindemitglied. Gedruckt wurde bei Mundschenk, also in der Region. Die Auflage beträgt 250 Stück, wobei Gisela Kummetz davon ausgeht, dass viele der im Katalog vertretenen Künstler sich ein Exemplar sichern werden.

››Erhältlich ist der Katalog auf Spendenbasis unter anderem im Gemeindebüro, Tel. 03491/613866, und bei Gisela Kummetz, Tel. 03491/611483. (mz)