1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wittenberg
  6. >
  7. Kirchen in Wittenberg: Kirchen in Wittenberg: Gottesdienste zum Weihnachtsfest

Kirchen in Wittenberg Kirchen in Wittenberg: Gottesdienste zum Weihnachtsfest

Von Irina Steinmann 21.12.2015, 18:47
Küster Wolf-Dieter Schnerpel hat gut zu tun in Wittenbergs Stadtkirche und kann Unterstützung gut gebrauchen.
Küster Wolf-Dieter Schnerpel hat gut zu tun in Wittenbergs Stadtkirche und kann Unterstützung gut gebrauchen. thomas klitzsch Lizenz

Wittenberg - Das Weihnachtsfest zieht mit traumwandlerischer Sicherheit auch Menschen in die Kirchen, die das Jahr über nicht im Traum daran dächten, einen Gottesdienst zu besuchen. Auch die Kirchen in der Wittenberger Altstadt kommen diesem Bedürfnis alle Jahre wieder nach.

Etwas Besonderes hat sich anno 2015 die Stadtkirche ausgedacht, von der möglicherweise noch nicht jeder weiß, wie schön sie nach der Generalsanierung ist. „Volles Geläut“ verspricht Pfarrer Johannes Block für die Festtage. Ab Heiligabend sollen erstmals nach baubedingtem Stillstand und Reparaturen am Glockenstuhl alle fünf Glocken wieder läuten. Am zweiten Adventswochenende war nach langer Abstinenz bereits die - vergangene Woche vorübergehend schwächelnde - Turmuhr in Betrieb gegangen, dank einer furiosen Spendenaktion der Wittenberger Bürgerstiftung. Aber zurück zu den fünf Glocken. Ihr gemeinsames Wiedererklingen sei ein „wichtiger Schritt auf dem langen Weg der Generalsanierung“, die 2013 begonnen hat und erst 2016 komplett abgeschlossen sein soll, erinnert Block auch daran, dass für die neuerdings hin und wieder auch „Bürgerkirche“ genannte „Mutterkirche der Reformation“ noch Fördermittel und Spenden erforderlich sind.

Jüngste im Fünferbund und die mit Abstand leichteste ist die Taufglocke, die, dank einer Spende, erst seit 2012 im Glockenturm der Ostfassade hängt. Ihre mächtigen Kollegen sind Block zufolge die Große Glocke im Nordturm von 1635 (5 500 Kilogramm) und die Marienglocke (820 Kilo, von 1422), die Sonntagsglocke (2 100/1583) und Orateglocke aus dem Jahr 2003 (860 Kilogramm) im Südturm.

Sie alle werden erstmals am 24. Dezember um 15 und um 18 Uhr die Gläubigen und die vielen Weihnachtsfreunde herbeirufen; zur Christvesper am Nachmittag gibt’s ein Krippenspiel, am Abend tritt der Volkschor Reinsdorf auf. Am ersten Feiertag lädt die Stadtkirche dann um 10 Uhr zum Festgottesdienst.

Ein gemeinsamer Festgottesdienst von Schloss- und Stadtkirchengemeinde ist für den 2. Christtag, 26. Dezember vorgesehen (Beginn 10 Uhr); es predigt Propst Siegfried Kasparick. Entgegen anderslautenden Informationen findet er nun doch nicht im Ausweichquartier Evangelische Akademie sondern trotz Baustellensituation in der Schlosskirche selbst statt, wie das Predigerseminar als Hausherr am gestrigen Montag mitteilte. Ebenfalls in der Schlosskirche finden zwei Veranstaltungen am Heiligen Abend statt, nämlich die beiden Christvespern um 16 und um 18 Uhr: Den Nachmittag gestalten dort Pfarrer und Studienleiter Stefan Günther und der Projektchor, den Abend Hanna Kasparick, die Direktorin des Predigerseminars, musikalisch unterstützt vom Gospelchor und Handglocken. Hanna Kasparick wies gestern allerdings darauf hin, dass hierfür nur der vordere Teil des Gotteshauses mit lediglich 150 Plätzen zur Verfügung stehe. Menschen, die deshalb womöglich nicht mehr eingelassen werden können, bat sie bereits vorab um Verständnis. Die Temperatur in der Schlosskirche werde um die zehn Grad liegen.

Selbstverständlich stehen die Katholiken der Lutherstadt nicht hintan beim populärsten aller christlichen Feste: Besonders beliebt und zu empfehlen ist dort der Gottesdienst in der Heiligen Nacht: Um 22 Uhr beginnt die Christmette in St. Marien an der Mauerstraße. (mz)