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Kirche in Hohenlubast Kirche in Hohenlubast: Weitere Helfer gesucht

Von ULF ROSTALSKY 14.12.2015, 17:22
Kirche Hohenlubast
Kirche Hohenlubast klitzsch Lizenz

Hohenlubast - Die Kirche ist gesichert. Das ist die frohe Botschaft, die die Mitglieder des Fördervereins der Dorfkirche Hohenlubast gern in die Welt tragen. Das gut 800 Jahre alte Gotteshaus wurde aus dem Dornröschenschlaf geweckt und einer mehr als 300 000 Euro teuren Frischzellenkur unterzogen (die MZ berichtete).

„Wenn ich an letztes Jahr denke, wird mir ganz anders. Da haben wir eine Kirche ohne Dach gehabt“, sagt Heike Kapfenberger. Sie ist von Anfang an im Förderverein aktiv und hatte an diesem Wochenende beim Hohenlubaster Weihnachtsmarkt ihren Stand bezogen. Der Markt sollte Leute zusammenbringen. Nicht zuletzt war er eine Möglichkeit, weiteres Geld für die Kirchensanierung einzunehmen.

Am vierten Advent wird die Dorfkirche in Hohenlubast ein weiteres Mal im Mittelpunkt stehen. Um 16 Uhr beginnt am kommenden Sonntag die Aussendungsfeier für das Friedenslicht. Christen aus der Region und Vertreter der Gemeinden sind dazu eingeladen. Das Friedenslicht wurde von Pfadfindern an der Geburtskirche in Bethlehem entzündet und anschließend durch ganz Europa bis nach Dessau gebracht.

Die Kirche ist gesichert. Das ist offensichtlich. Turm und Glockenstuhl sind intakt. Der Dachstuhl des Kirchenschiffs ist neu. Das Dach gedeckt. Eine neue Krone ist weithin sichtbar. Gerade erst wurde die Orgelempore in einem Mix aus altem und neuem Holz wieder eingebaut. „Aber es gibt noch jede Menge zu tun“, betont Pfarrer Albrecht Henning.

Das Gotteshaus braucht noch neue Fenster. Außerdem ist ein Konzept für die Gestaltung des Innenraumes nötig. „Es muss ein restauratorisches Gutachten erstellt werden. Außerdem muss klar sein, wie Fußboden, Wände oder die Beleuchtung gestaltet werden sollen“, erklärt Albrecht Henning.

Die Kirche sieht er allerdings nicht als den Vorreiter schlechthin. Schließlich gibt es zwischen Kirchengemeinde und Stadt Gräfenhainichen einen Überlassungsvertrag. Soll heißen, dass die Stadt Hausrecht hat und wohl auch die entscheidende Rolle bei der Beantragung von Fördermitteln spielen dürfte. Im ersten, gerade beendeten Bauabschnitt hat das funktioniert. Das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) stellte immerhin 200 000 Euro für den Bau eines multifunktionellen Dorfzentrums zur Verfügung. Ein solches soll die Kirche sein. „Wir brauchen aber weiter Unterstützung“, weiß auch Jolanta Hälbig, eine weitere rührige Seele des Fördervereins. Die Hohenlubasterin zieht deshalb ein positives Fazit des Weihnachtsmarktes in Sichtweite der Kirche. Zwar ist noch kein endgültiger Kassensturz erfolgt. „Aber wir gehen davon aus, dass ein ordentlicher Betrag für die Kirche zusammenkommen wird.“

Zuversicht hat ihre Gründe. Der kleine Markt mit seiner familiären Atmosphäre hat sich zum Publikumsmagneten entwickelt. Außerdem wartet er immer wieder mit musikalischen Höhepunkten auf. Nicht zum ersten Mal waren die Gräfenhainichener Jagdhornbläser Gast im Ort. Premiere in der Kirche feierten allerdings Nils und Mats Schwenk. Sie singen im Magdeburger Knabenchor und wollten mit glasklarer Stimme ihren Beitrag fürs Konzert und damit für das Gotteshaus leisten. „Da bin gerührt, wenn ich das höre“, erzählt Jolanta Hälbig nach dem Auftritt der Enkelsöhne ihrer Schwester.

Das Schicksal der Kirche verbindet. 45 Mitglieder sind mittlerweile im Förderverein eingeschrieben. Freunde hat das Gotteshaus allerdings sehr viel mehr. Zum Markt rollen sie an: aus Gräfenhainichen, Wittenberg und Bitterfeld. „Wegen der Atmosphäre und weil sich hier richtig was tut“, erklärt der Bitterfelder Hans Kleber.