Kinderbertreuung Kinderbertreuung: Kinderspaß in Gelb und Blau

gräfenhainichen/MZ/UR - Hort Gräfenhainichen: Das Amtsdeutsch war den Mädchen und Jungen, die die Einrichtung besuchen, ein Dorn im Auge. Sie wollten ihrem Haus einen richtigen Namen geben und haben das im Frühjahr auch getan. Ende April stand fest, dass sie fortan den Hort „Kinderspaß“ besuchen sollten. Das war das Ergebnis einer Umfrage unter den Hortkindern.
Doch den Schriftzug „Kinderspaß“ suchte man vergebens am Haus im Plattenbauquartier der Gartenstraße. „Am Willen hat es nicht gelegen“, sagt Hort-Leiterin Sabine Oppermann. Den Heidestädtern war die Zeit ausgegangen, um den Wunsch der Kinder auf einem Namensschild zu verewigen. „Ich habe aber im Frühjahr versprochen, dass die Namenstafel im Herbst angebracht ist“, erinnert die Chefin des Hauses.
Sie hat Wort gehalten. Wer einen großen Blickfang erwartet, wird freilich enttäuscht ein. „Kinderspaß“ samt mehreren stilisierten Kindergesichtern gibt es in Gelb auf blauem Grund. Und alles nicht größer als Format A 2. Die Heidestädter sind trotzdem zufrieden. „Wir freuen uns über die Schildeinweihung“, rufen Jette Javorsky und die anderen Mädchen, die Aufstellung genommen haben. Jette zieht am Tuch, der Blick auf die Namenstafel ist frei. Applaus für den gedruckten „Kinderspaß“.
Die Schilderweihe war die einzige Aktion des diesjährigen Herbstfestes, die im Freien durchgeführt wurde. Dauerregen machte den Gastgebern der Party zu schaffen. Gefeiert wurde schließlich im Haus: Etwas näher zusammengerückt als geplant und ohne den traditionellen Knüppelkuchen. Lagerfeuer war nicht, Spaß aber schon.
Im Bassin gibt es kein Wasser, dafür aber jede Menge Stroh und genau 31 kleine Kartoffeln. In nur 30 Sekunden müssen möglichst viele Knollen gefunden werden. Es wird gewühlt, gefühlt und gestaunt. „Schon vorbei?“ Jonas hat im Heu gekämpft und andere Teilnehmer vorbeiziehen lassen müssen. Trübsal blasen ist dennoch nicht drin. Der Ärger verfliegt schnell bei den anderen Stationen, die viel mit Landwirtschaft, Ernte und Tradition zu tun haben. Büchsenwerfen, Sackhüpfen, Kürbisschnitzen: Alles war drin beim Fest, das trotz Dauerregens nicht ins Wasser fiel. „Wir hatten die Schlechtwettervariante von Anfang an mit eingeplant“, erklärt Sabine Oppermann.
Knüppelkuchen Fehlanzeige. Das heißt im „Kinderspaß“ aber noch lange nicht, auf Gebäck zu verzichten. Aus Teig wurden Sterne. Außerdem gab es Kuchen, Kaffee, Kakao. „Die Eltern haben uns wie immer unterstützt. Da muss man Danke sagen“, betonen die Erzieherinnen, die mit einem bunten Programm ihrer 130 Schützlinge ins Fest gestartet waren. Gedichte, Lieder und Tänze gab es. Dazu das Stück von der großen Rübe, die wirklich fest im Boden saß. Spaß muss sein. Und so purzelten alle auf dem Boden umher: Kind, Großeltern, Hund, Katze, Maus.