Karneval in Kropstädt Karneval in Kropstädt: Walk of Fame mit Volkspolizei

Kropstädt - Seit Anfang Februar jagt in Kropstädt an jedem Wochenende eine karnevalistische Veranstaltung die nächste. Viel Arbeit, die sich da die 80 Narren des im Jahr 1957 gegründeten KKC aufgebürdet haben. Das dennoch die Nachwuchsarbeit nicht zu kurz kommt sondern in jeder Hinsicht an erster Stelle steht, davon zeugen sicher die 50 Kinder im Verein.
11.11 Uhr einfach zu zeitig
Noch einen Tag vor dem Umzug am gestrigen Sonntag war bis in die frühen Morgenstunden der Discokarneval gefeiert worden. Und so ist die Erklärung von Vizepräsident Stefan Beyersdorf wohl mehr als selbsterklärend, warum der Umzug in jedem Jahr erst 13:11 Uhr startet: „11:11 Uhr ist uns einfach noch zu zeitig.“
Nördlich von Wittenberg sind die Narren aus Kropstädt wohl die einzigen, die nun schon seit 1960 in jedem Jahr einen Umzug auf die Beine stellen. Im Jahr 1959 entstand die Idee, den Kindern des Ortes etwas zu bieten. Auch die Schule zeigte damals großes Interesse und so wurde zusammen mit den Karnevalisten, dem Prinzenpaar und den zahlreichen kostümierten Schulkindern der erste Umzug auf die auf die Beine gestellt. So also auch wieder in diesem Jahr.
Ordnung muss sein
Pünktlich startete Kropstädts Bürgermeister Enrico Schulze (CDU) den Großen Karnevalsumzug unter dem diesjährigen Motto „Hollywood - Walk of Fame“ mit den Worten „Fertig werden, Abmarsch“. Sofort setzte sich der Umzug in Bewegung, an der Spitze ganz stilecht abgesichert von einem Funkstreifenwagen der Deutschen Volkspolizei. Ordnung muss halt sein. Danach folgten auch gleich der Jessener Spielmannszug und der Präsident des KKC, Heiko Böhme, mit seinem Gefolge.
Für Böhme waren in diesem Jahr „das tolle Wetter und die Massen am Straßenrand“ der exklusive Höhepunkt. Gut dreimal so viel Schaulustige wie Kropstädt Einwohner hat säumten die Umzugsstrecke, ließen den Kamelle- und Konfettiregen freudig über sich ergehen und jubelten dem Prinzenpaar Lisa I. und Prinz Dennis I. samt dem Kinderprinzenpaar Conner und Dena zu. Diese fuhren standesgemäß jeder in ihren Kutschen im Umzug mit.
Ganze 23 Bilder lang war dieser Zug, in dem natürlich auch aktuelle politische Themen aufs Korn genommen wurden. So erfuhr das gemeine Narrenvolk vom Pflegenotstand im Märchenland: „Schneewittchen ist die Pflegekraft, die allein auch nicht alles schafft“. Intensiv mit dem Umzugsmotto hatten sich dagegen die „Ballsportfreunde Eisern Kropstädt“ beschäftigt und erkannt: „Auf dem Walk of Fame kann man über Sterne gehen, deinen Stern des Ruhms wirst du dort niemals sehen.“
Flotte Sprüche
Mit flotten Sprüchen moderierte hingegen Bürgermeister Schulze den Zug. Dabei konnte er viele befreundete Vereine und auch das Blasorchester Boßdorf begrüßen und diesen mit flotter Zunge für deren Beitrag danken. Ob Kindertagesstätte „Wirbelwind“, die „Vorruheständler des KKC und Freunde“ oder die „Rahnsdorfer Zauberschüler on Tour“, um nur einige zu nennen, alle trugen sie wieder zu einem bunten Zug bei.
Nach einer guten Stunde endete schließlich die bunte Kropstädter Karawane mit dem traditionellen „Umzugstrubel“ im Festzelt, in dem am Abend zuvor wie gesagt noch der Discokarneval getobt hatte. Und so freuen sich alle schon jetzt auf die 64. Session des KKC mit dem Schlachtruf „Kro - Lie Helau“.
(mz)


