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Karin Freydank im Theater Karin Freydank im Theater: Weil's so schön war

Von Corinna Nitz 28.04.2017, 15:02
Urgesteine des einstigen Wittenberger Theaters: der langjährige Chefdirigent Klaus Hofmann mit seiner Frau Barbara Schubart (r.) und Karin Freydank. Die Sängerin stand 50 Jahre auf der Bühne und ist am Sonnabend erneut mit ihrem Jubiläumsprogramm zu erleben.
Urgesteine des einstigen Wittenberger Theaters: der langjährige Chefdirigent Klaus Hofmann mit seiner Frau Barbara Schubart (r.) und Karin Freydank. Die Sängerin stand 50 Jahre auf der Bühne und ist am Sonnabend erneut mit ihrem Jubiläumsprogramm zu erleben. Archiv/Stolle

Wittenberg - Die Premiere von „Olle Kamellen frisch aufgetischt“ in Wittenberg aus Anlass ihrer 50-jährigen Bühnenpräsenz im Dezember 2016 war schnell ausverkauft, und sie wurde ein Erfolg. Trotzdem wollte die Protagonistin dieser gefeierten Veranstaltung - Karin Freydank - seinerzeit keine Wiederholung. Das, sagt sie, wäre ja der Abschied vom Abschied.

Dass nun die 75-jährige Sängerin und Actrice einer zweiten Auflage zugestimmt hat, sei auf den Wunsch ihrer Kollegen zurückzuführen, mit denen zusammen sie das Programm auf die Bühne gebracht hat.

Michail Marinov (musikalischer Leiter und erster Geiger des Paul-Gerhardt-Orchesters Wittenberg), der Pianist Wolfgang Simm sowie die Sängerin und Moderatorin Kristina Ackermann werden auch am 29. April mit von der Partie sein. Erneut wird im Foyer der Phönix Theaterwelt Wittenberg gespielt, wieder sei man ausverkauft.

Im Großen Saal wäre das nicht so, aber Freydank bevorzugt für dieses Programm, bei dem u. a. Arien aus „My Fair Lady“ oder „Cabaret“ erklingen, den intimeren Rahmen: „Der Kontakt zum Publikum soll so nah wie möglich sein“, sagt sie, die mit dem Auftritt im Phönix einmal mehr auch an ihre einstige Wirkungsstätte zurückkehrt.

Nach ersten Bühnenerfahrungen als Kind in der Heimatstadt Chemnitz, einem Studium an der Musikhochschule in Berlin und einem kurzen Intermezzo am Theater in Frankfurt an der Oder hatte Freydank 1966 am Elbe-Elster-Theater Wittenberg ihre erste große Rolle. Das war „Im Weißen Rössl“, mit diesem Werk fiel 2002 der allerletzte Vorhang in dem Haus, das nun Mitteldeutsches Landestheater hieß.

Dass Freydank auch 15 Jahre später noch dort spielen kann, hat nicht zuletzt mit Tochter Diana Pielorz zu tun. Die hatte die Immobilie mit ihrem Partner ersteigert und betreibt sie seither bekanntlich als Gastspieltheater. Geschätzte Gäste nun: Mutter Karin mit Kollegen.

Karin Freydank sagt, dass sie vor über 50 Jahren nicht vorhatte, für immer in Wittenberg zu bleiben. Dann lernte sie ihren Künstlerkollegen Dieter Freydank kennen, sie gründeten eine Familie - und blieb. Alles zusammen - Familie sowie Karriere im Wittenberger Theater (statt an größeren Häusern etwa in Chemnitz oder gar in Berlin) - „habe ich nie bereut“, betont Freydank am Dienstag dieser Woche, als sie gerade aus der Probe gekommen ist.

Denn Proben bleiben auch einer erfahrenen Sängerin selbstverständlich nicht erspart, im Gegenteil, es wird nicht einfacher mit der Stimme im Alter.

Abgesehen davon, dass sie sich jetzt unter keinem Gesichtspunkt erkälten darf, müsse sie auch darauf achten, bella figura zu machen. Im Klartext bedeutet das, sie durfte seit der Premiere des Abschiedskonzertes 2016 nicht zunehmen, um mit den Kleidern keine Probleme zu bekommen.

Überhaupt: die Bühnengarderobe. Die vielen schnellen Umzüge während des gut zweistündigen Programms sind anstrengend, sagt Karin Freydank. Behilflich sein werde ihr eine ehemalige Requisiteurin. Alles wird gut. (mz)