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Jahresrückblick September 2017 Jahresrückblick September 2017: Überraschender Besuch von Rammstein-Stimme

Von Anne Nicolay-Guckland 08.01.2018, 11:00
Das Team des Wittenberger Brauhauses bewirtete die Band Rammstein, die der Lutherstadt im September einen Besuch abstattete.
Das Team des Wittenberger Brauhauses bewirtete die Band Rammstein, die der Lutherstadt im September einen Besuch abstattete. Thomas Klitzsch

Wittenberg - Er kam inkognito und blieb am Ende doch nicht unentdeckt: Der Sänger der deutschen, auch international erfolgreichen Rockband Rammstein, Till Lindemann, stattete im September 2017 Wittenberg einen Besuch ab.

So wie andere Touristen auch besichtigte Lindemann Schlossplatz und Schlosskirche und zog nicht weiter ohne den Besuch mit einem Foto vor Luthers Thesentür für die ganze Welt zu dokumentieren. Lindemann, der mit dem lutherischen Glauben nichts am Hut haben soll, war 2017 nicht die einzige in der Öffentlichkeit bekannte Person, die die Lutherstadt besuchte.

Im Büro der Touristinformation zeugen davon einige Autogrammkarten, wie Kristin Ruske, Leiterin der Touristinformation, erzählt. „Viele der Stars, die zur Weltausstellung auf der Bühne vor dem Schloss aufgetreten sind, waren auch kurz bei uns in der Touristinformation“, verrät Ruske. Max Giesinger etwa wurde bei seinem Besuch in der Information am Schlossplatz sofort von allen belagert, die zu dieser Zeit eigentlich auf der Suche nach Souvenirs und Informationen rund um ihren Besuch waren.

Auch Joris, Glasperlenspiel und die Prinzen kamen vor ihren Auftritten vorbei, ein Autogramm gibt es auch von Schlagerpromi Florian Silbereisen. Claudia Wenzel, die in Wittenberg geborene Schauspielerin, die regelmäßig zu Besuch ist, meldet ihr Kommen sogar einige Zeit vorher an, sagt die Chefin der Touristinformation.

Dies freilich hat Rammstein-Sänger Till Lindemann vor seinem Besuch nicht getan, wie nahezu alle Stars, deren Besuch rein privater Natur ist. „Bei offiziellen Staatsbesuchen werden wir teilweise von der Staatskanzlei oder der Stadt angefragt und wissen Bescheid. Dann ist aber der Besuch meist in der Öffentlichkeit auch schon bekannt“, ergänzt Kristin Ruske.

Vom Lindemann-Besuch waren die Mitarbeiter der Touristinformation genauso überrascht wie alle, die den in Leipzig geborenen 55-Jährigen durch Zufall in der Stadt trafen. Ein Autogramm bekamen sie nicht, denn in die Touristinformation kam Lindemann nicht. Dafür aber erlebte Birgit Pankrath den Sänger und seine Begleiter.

„Ich habe die Gruppe an dem Tag bedient, habe sie aber nicht gleich erkannt. Ich hatte aber eine Ahnung, dass ich sie aus dem Fernsehen kenne“, erinnert sich die langjährige Restaurantfachfrau im Wittenberger Brauhaus. Im Innenhof legte die Gruppe dort einen Stopp bei ihrem Wittenberg Besuch ein und verewigten sich mit dem Luther-Standbild.

Was sie gegessen und getrunken haben, daran kann sich Birgit Pankrath nicht erinnern. Wenig später erfuhr sie, dass sie sich nicht getäuscht und tatsächlich Till Lindemann bedient hatte. Selbst wenn sie sich sicher gewesen wäre, nach einem Autogramm hätte sie trotzdem nicht gefragt. „Das gehört sich nicht, schließlich sind die Leute als Privatpersonen unterwegs und wollen nicht gestört werden.“

Nach dem gleichen Kodex verfährt Michael Pirl in seinem Haus. Der Betreiber des Wörlitzer Hotels „Zum Stein“ blickt auf ein Jahr mit erhöhter Promidichte zurück. Doch wer die Ruhe des Wörlitzer Parks gesucht hat, der soll sie auch finden, auch in puncto Aufmerksamkeit für seinen Besuch.

„Es waren 2017 einige bedeutende Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft, auch aus dem Ausland, hier“, erklärt Pirl. Wer Wörlitz besucht hat, das soll nicht bekannt werden, schließlich würden auch Prominente oft auf Empfehlung anderer kommen. Ein Kriterium dafür sei auf jeden Fall die Möglichkeit, inkognito zu bleiben. (mz)