Gräfenhainichen Gräfenhainichen: Ver- und Entsorger im Wasserbereich fusionieren

gräfenhainichen/MZ - Die Abwasserzweckverbände „Schmerzbach“ und „Mühlgraben“ sowie der Trinkwasserzweckverband „Buchholzbehälter“ werden zum 1. Januar 2015 zum Zweckverband für Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Gräfenhainichen (Zwag) zusammengeschlossen. Das haben die Verbandsversammlungen beschlossen (die MZ berichtete mehrfach).
Jetzt setzten auch die Bürgermeister der im neuen Verbandsgebiet liegenden Kommunen ihre Unterschrift unter den Ehevertrag. „Es ist alles mehr symbolischer Art. Wir wollen damit dokumentieren, dass wir den Rückhalt aus den Kommunen haben.“ So erklärt Verbandsgeschäftsführer Mathias Kolander den offiziellen Akt, der formal rechtlich gar nicht notwendig gewesen wäre. „Aber das zeigt den Zusammenhalt.“
Petra Döring (parteilos, Muldestausee), Torsten Seelig (CDU, Kemberg) und Harry Rußbült (Linke, Gräfenhainichen) sorgten mit ihrer Unterschrift für den Schlusspunkt in einem mehrere Jahre dauernden Prozess. Der neue Zwag ist am Ende nicht mehr als der kleinste gemeinsame Nenner der zwischen Elbe, Heide und Muldestausee agierenden Vielzahl von Ver- und Entsorgungsverbänden. Die geplante Riesenhochzeit wurde von Experten untersucht, finanziell und strukturell für gut befunden. Am Ende scheiterte sie jedoch an zu unterschiedlichen Interessen der handelnden Akteure.
Der neue Zwag kann sich dennoch sehen lassen. Er übernimmt die Wasserver- und Abwasserentsorgung sowie zum Teil die Regenwasserentsorgung in allen Gräfenhainichener Ortsteilen. In den Kemberger Ortsteilen Radis und Uthausen ist er für Wasser und Abwasser, in Schleesen und Naderkau ausschließlich für Wasser zuständig. Die Gemeinde Muldestausee ist mit Schwemsal, Rösa, Gröbern (Wasser und Abwasser) sowie Schmerz, Gossa, Plodda, Krina und Schlaitz (Abwasser) vertreten.
Zusammen betreut der Zwag im Bereich Abwasser 19 672 Einwohner und ist für die Trinkwasserversorgung von 17 277 Einwohnern zuständig. Mit der Betriebsführung für Wasser und Abwasser im Eigenbetrieb Söllichau kommen weitere 905 Einwohner zum Verband hinzu. Der Zwag wird laut Stand Ende 2012 pro Jahr etwa 525 000 Kubikmeter Abwasser behandeln und 600 000 Kubikmeter Wasser liefern.
Der Zusammenschluss der bisher bereits unter gemeinsamer Betriebsführung agierenden Ver- und Entsorgungsverbände ist eine Folge der Ankündigung der Landesregierung, Fördermittel für investive Maßnahmen in Zukunft vorrangig an große und leistungsfähige Verbände auszahlen zu wollen.