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Gräfenhainichen Gräfenhainichen: Gefragte und spannende 90 Minuten

Von Wolfgang Grahl 20.08.2012, 17:49

Gräfenhainichen/MZ. - Es ist eine freundliche wie gut gemeinte Einladung: "Die Ortschaftsräte erwarten die Bürger unserer Stadt". Wozu? "Sorgen, Nöte, Vorschläge, Hinweise wollen wir uns anhören, ins Rathaus transportieren", sagt Christel Lück (Linke). Und die Gräfenhainichener Ortsbürgermeisterin ist optimistisch. Obwohl, das "Premierenangebot" am 8. Mai im Lesesaal des Archivs über den Räumlichkeiten der Bücherei blieb unbeachtet. Einer kam im Juni. Den zweiten Dienstag einen Monat später nutzten unerwartet viele Einwohner. Acht an der Zahl. Diesmal, die Ortschaftsräte Wilma Deißner und Petra Kuhnert (beide CDU)) standen Christel Lück zur Seite, waren es in den 90 Minuten Sprechzeit immerhin drei.

Licht nur noch gegen Bares

Reiner Halle kam ganz pünktlich. Sein Problem - und offensichtlich nicht nur seines - hat die MZ schon im Februar thematisiert. Die Gräfenhainichener Wohnungsgesellschaft (GWG) verlangt für die nächtliche Beleuchtung Bares. Vor Halles Wohnblock parallel zur Förderschule bleiben so zwei von vier Straßenlaternen aufgabenlos. Die Stadt hat dort keinen direkten Zugriff. Das Sagen liege bei der GWG. "Dort bekam ich zu hören: Das Licht bleibt aus", berichtet Halle. "An anderen Stellen der Stadt ist es taghell", versteht Halle die Welt nicht. "Von null bis vier Uhr ausschalten, na gut", zeigt sich der Mann kompromissbereit. "Hier wohnen doch auch viele ältere Menschen", meint er. Am meisten aber ärgert ihn, dass "die GWG nur die Miete kassiert, sich aber nicht mit uns vielleicht im Rahmen einer Gesprächsrunde auseinandersetzt. Man muss doch mal auf die Leute zugehen. Wir sind doch alle Mitglieder."

Gerüchte um Mieterhöhung

Stattdessen geistere eine seltsame Zahl durch den Wohnblock. Die Rede ist von 20 Euro Mieterhöhung pro Monat und Haushalt (bei 40 Wohnungen dort!), wenn die zwei Lichter auch nachts ihrem Zweck gerecht werden. Wilma Deißner riet, schriftlich die GWG um Klärung zu bitten.

Eine andere Sorge beschäftigt Renate Finger. Die Entsorgung der Gartenabfälle am neuen Standort in Strohwalde sei in jeder Beziehung eine Katastrophe. Zu eng, schlechte Anfahrt, keine Hilfe, Container so hoch - "das war alles besser bei Alba in Zschornewitz". Petra Kuhnert bestätigt diese Aussagen und Christel Lück weiß schon "von mehreren Beschwerden in diese Richtung".

Ordnungsamt reagiert nicht

Manfred Kersten war schon zwei Mal im städtischen Ordnungsamt. Passiert ist nichts. Der Mann wohnt in unmittelbarer Nähe eines wirklich argen Engpasses in der Wittenberger Straße, die dann in die Friedrich-Ebert-Straße übergeht, Nähe Postsäule. Parkplätze haben dort für eine extreme Einengung gesorgt. "Wenn wenigstens die Markierung in Straßenmitte mal wieder richtig geweißt würde in dieser leichten Kurve, wäre schon viel erreicht." So aber würde "geschnitten" auf Teufel komm raus und dazu häufig die Geschwindigkeitsbegrenzung (30 km / h) nicht eingehalten. Nun wird dieser Hinweis erneut im Rathaus landen. Aber aller guten Dinge sind ja drei.