Schülerprojekt Geheimnisse der Straßennamen: Schüler decken Oranienbaums Geschichte auf
Straßenschilder in Oranienbaum sollen mit Informationen ergänzt werden. Projekt der Gesamtschule im Gartenreich wird im Kulturausschuss der Stadt vorgestellt.

Oranienbaum/Wörlitz/MZ. - Die Gesamtschule im Gartenreich (GiG) will mit Unterstützung der Welterbezentrum Gartenreich Dessau-Wörlitz gGmbH und des Arbeitskreises zur Geschichte Oranienbaums ein Schülerprojekt umsetzen, das sich mit den Straßennamen in der Stadt Oranienbaum beschäftigt. Starke Rückendeckung erhält die Bildungseinrichtung vom eigenen Förderverein, der sich um die Finanzierung kümmern möchte.
Vorgestellt worden ist das Vorhaben im jüngsten Kulturausschuss von der Vereinsvorsitzenden Tina Lange. Nach einer ausführlichen Debatte stellte sich das Gremium hinter das Projekt. Dessen Ziel besteht darin, die Schilder von aktuell 13 Straßen in Oranienbaum um sogenannte Legendentafeln zu ergänzen.
Gesamtschule im Gartenreich Oranienbaum-Wörlitz: Mit Geschichte befassen
Auf den kleinen Zusatztafeln wird erläutert, weshalb die jeweilige Straße ausgerechnet diesen Namen trägt. Durch die „Beschäftigung mit den Persönlichkeiten oder Ortsbezeichnungen sollen sich die Schülerinnen und Schüler intensiver mit der Geschichte ihres Heimat- beziehungsweise Schulortes auseinandersetzen“, ist in der Kurzpräsentation des Vorhabens nachzulesen. Wie Tina Lange berichtete, ist mit dem Bauamt der Kommune schon im Vorfeld die technische Umsetzbarkeit ausgelotet worden. In Abhängigkeit von der Herstellungsart der Straßenschilder bestehe die Möglichkeit, die Legendentafeln in einen vorgefertigten Schlitz problemlos einzuschieben. „Das bringt Oranienbaum auch in der Außenwirkung weiter“, so die Vereinsvorsitzende.
Schulprojekt bekommt Unterstützung aus der Lokalpolitik
Martina Weigel aus dem Kreis der sachkundigen Einwohner sprach von einem „traumhaften Projekt“. Sie hielt den touristischen Effekt sogar für zweitrangig. Viel wichtiger seien die pädagogischen Gründe, die für das Vorhaben sprechen. „Ich finde es unfassbar klasse und bin sehr dafür, dass wir helfen, dass es beim Ordnungsamt reibungslos läuft“, fügte sie hinzu. „Wir müssen positiv vorangehen und zielführend helfen“, pflichtete ihr Dirk Möser (Die Linke) bei.
„Das Projekt trifft mein persönliches Faible für Geschichte sehr“, sagte Jörg Richter (CDU). Es sei „nicht bloß für die Schüler“ wichtig, ihr Wissen zu erweitern, meinte Nadine Koppehel (AfD). Sie als eine Angehörige der mittleren Generation könnte auf Anhieb auch niemandem erklären, weshalb diese oder jene Straße ihren Namen erhalten habe.