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Gartenreich in Wörlitz und Dessau Gartenreich in Wörlitz und Dessau: Auf ein Neues

Von Henrik Klemm 25.03.2016, 16:12
Das Schloss Luisium ist in dieser Saison von Mai bis Ende September wieder täglich (außer Montag) von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Es kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Bis dahin werden Besucher an den Wochenenden und Feiertagen erwartet.
Das Schloss Luisium ist in dieser Saison von Mai bis Ende September wieder täglich (außer Montag) von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Es kann im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Bis dahin werden Besucher an den Wochenenden und Feiertagen erwartet. Henrik Klemm

Wörlitz/Dessau - Die Testphase ist beendet. Ab Mai und bis Ende September öffnen die Schlösser Luisium und Mosigkau wieder länger. Sogar das Gotische Haus hat in dieser Zeit von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz eine Stunde Zuschlag erhalten. Dadurch können Besucher des Gartenreichs in der Kernsaison davon ausgehen, dass sie in allen Schlössern von Dienstag bis Sonntag und an den Feiertagen gern gesehene Gäste sind.

Öffnungszeiten kritisiert

In den beiden vergangenen Jahren war das eher nicht so: „Wir bedauern, so wenig sehen zu können, weil die Schlösser alle anders geöffnet haben. Geschlossenes Welterbe ist für Urlauber nicht angenehm. Braucht man hier keine Touristen?“, fragten im Juli 2015 etwa Helga und Peter Rieck aus Hamburg etwas irritiert und auch Einheimische schüttelten angesichts der eingeschränkten Möglichkeiten, einfach mal so ins Luisium gehen zu können, nur mit den Köpfen. Dass die teilweise reduzierten Besuchszeiten 2014/2015 der Optimierung des Personal- und Mitteleinsatzes dienen sollten, wie es Stiftungsdirektor Thomas Weiß formulierte, dürfte sie nicht glücklicher gemacht haben.

Doch das ist Geschichte. „Es hat sich herausgestellt, dass die Öffnungszeiten der Testphase nochmals an Besuchergewohnheiten angepasst werden mussten“, bestätigt Steffen Kaudelka, Pressesprecher der Stiftung, die vollzogene Korrektur. Zudem erhoffen sich die Verantwortlichen, dass durch die Sanierung des Elberadweges zwischen Dessau und Wörlitz - ein Termin der offiziellen Übergabe steht noch aus - zusätzliche Gäste ins Luisium und nach Wörlitz finden. „Die erweiterten Öffnungszeiten sollen auch den Radtouristen zugutekommen“, ergänzt dementsprechend Kaudelka. Dass ein Besuch des Gartenreiches sich allemal lohnt, bestätigten die Riecks. „Was wir allerdings sahen war wundervoll. Nette, kompetente und engagierte Führer konnten wir kennenlernen“, fügten sie ihren kritischen Bemerkungen hinzu.

Klassizismus und Neugotik

Besonderes das können Touristen und Einheimische auch in diesem Jahr erwarten, wenn sie eingeladen sind, unter dem Motto „Baukunst - Klassizismus und Neugotik im Gartenreich“ auf Entdeckungsreise zu gehen. Zudem hat die Kulturstiftung einige Extras zu bieten. Zuallererst muss da die Sonderausstellung „Lady Hamilton. Eros und Attitüde“ genannt werden. Sie wird vom 5. Juni bis 18. September - nicht im Haus der Fürstin, wie ursprünglich vorgesehen - im Schloss Wörlitz zu sehen sein.

Und natürlich werden die Besucher in Scharen kommen, wenn am 19. und 20. August der Vesuv von Wörlitz ausbricht: „Eine Eruption für Lady Hamilton“ wird die Inszenierung des Vulkanausbruchs bezeichnet. Man darf gespannt sein. Ebenso wie auf die weitere Entwicklung der Besucherzahlen. Der freie Fall scheint im vergangenen Jahr vornehmlich durch die Ausstellung zu Cranach im Gotischen Haus gestoppt worden zu sein (siehe Grafik).

Schloss Oranienbaum wird jedoch auch 2016 nicht voll punkten können, hier ist nur vom 1. Mai bis 3. Oktober geöffnet, was der Restaurierung geschuldet ist. „Die Arbeiten werden außerdem zu Einschränkungen bei den Besichtigungen führen“, sagt Kaudelka. Deshalb habe die Kulturstiftung dort die Eintrittspreise gesenkt.

Die Schlösser Luisium, Mosigkau und das Gotische Haus haben indes seit Freitag bis Ende April an Wochenenden und Feiertagen geöffnet; Schloss Wörlitz und die Insel „Stein“ von Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen. Der Startschuss ist gefallen. Wissenswertes zum Saisonprogramm, die genauen Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden sich im Gartenreichmagazin der Kulturstiftung. Es ist kostenfrei etwa in den Gartenreichläden und den Schlössern erhältlich. (mz)