Falknerei Wörlitzer Park Falknerei Wörlitzer Park: Wüstenbussard Pedro aus Wörlitz gratuliert Andrea Berg

Wörlitz - Am Rande des Wörlitzer Parks wird die Vogelwelt wieder reicher. Schnee-Eulen, Falken, Geier und Adler gesellen sich unter Aufsicht zu den heimischen Tieren, wenn Falkner Jim Ohle sein Team in die Lüfte schickt. Mit dem Frühlingserwachen an diesem Wochenende in der Parkstadt beginnt in seiner Falknerei, gelegen hinter der Wildkammer an der Straße nach Coswig, die Saison. Wie sich Falkner und Vögel die Winterpause vertrieben haben, erzählte Jim Ohle MZ-Mitarbeiterin Ilka Hillger.
Sie haben jetzt einen Fernsehstar unter Ihren geflügelten Partnern?
Ohle: Stimmt. Das ist Wüstenbussard Pedro. Er hatte in diesem Winter richtig gut zu tun, denn mit ihm bin ich in den großen Hallen von Firmen unterwegs, um Tauben zu vertreiben. Darüber gab es einen Bericht im MDR in „Sachsen-Anhalt-Heute“ und danach noch einen ungewöhnlichen Anruf.
Ein ungewöhnlicher Anruf?
Ohle: Ich wurde vom MDR gefragt, ob ich mit Pedro an einer Show teilnehmen würde. Ich sagte zu, unterschrieb den Vertrag und sah dann erst bei der Ankunft an der Sachsen-Arena in Riesa, worum es sich handelte. Es war „Das Glückwunschfest“ von Florian Silbereisen, mit dem er am 20. Februar Sängerin Andrea Berg live in der ARD zum 50. Geburtstag gratulierte. Weil es eine Überraschungsfeier war, wurde alles geheim gehalten. Ich hatte meinen Auftritt mit Pedro gemeinsam mit der Band „d’Artagnan“. Das war eine große Nummer mit Pferden, Feuerschluckern, Säbeltänzern und Artisten – alles in Mittelalteroptik, deshalb mussten meine Frau und ich auch Kostüme überziehen.
Hat Pedro den Trubel gut verkraftet?
Ohle: Er war ziemlich gelassen, da war ich aufgeregter. Nur als ein Kameraarm mal über ihm schwenkte, war er kurz irritiert. Durch seine Arbeit in den Fabrikhallen lässt er sich von Scheinwerfern, großen Maschinen und Lärm jedoch kaum beeindrucken. Außerdem wurde ja zwei Tage geprobt und sogar das Drehbuch noch mal umgeschrieben, als die Fernsehleuten merkten, dass sie den Wüstenbussard auch über die Köpfe des Publikums fliegen lassen können.
Das hat alles geklappt?
Ohle: Ja. Zum Glück. Meine größte Sorge war, dass er sich im Dach der Halle niederlässt und nicht mehr zu mir kommt. Aber er ist brav auf den Arm des Sängers geflogen und danach wieder zu mir zurück.
Hat Ihr Showvogel jetzt Höhenflüge?
Ohle: Das hoffe ich nicht. Jetzt muss er sich wieder ganz normal in die tägliche Flugshow einreihen. Aber der Fernsehausflug war interessant, vor allem für mich. Es ist schon beeindruckend, hinter die Kulissen einer solchen Produktion zu sehen und hinter der Bühne neben Leuten wie Roland Kaiser oder Vicky Leandros zu sitzen, auch wenn das nicht unbedingt mein Musikgeschmack ist.
Wer ist noch aus dem Winterquartier nach Wörlitz umgezogen?
Ohle: 18 Vögel habe ich in den vergangenen Tagen hergebracht und das Training mit ihnen begonnen. Es war schon Aufregung und Vorfreude zu spüren, als sie zu Hause die Transportkisten sahen. Neu im Programm ist Steppenadler Anton, der erstmals seine Kunststücke zeigen wird. Ihn kann man in den beiden Shows am Samstag und Sonntag sehen und vor dem Schloss werden sich auch wieder ein paar Greifvögel einfinden, um den Gästen dort die Falknerei vorzustellen.
Die Flugshows der Wörlitzer Falknerei finden ab Sonnabend, 19. März, täglich um 15 Uhr statt. (mz)