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Erntefest in Zahna Erntefest in Zahna: Ernte anno dunnemals

Von boris canje 07.09.2014, 19:36
„Leben auf dem Bauernhof“ war das diesjährige Erntefest in Zahna überschrieben. Dargestellt wurde unter anderem die Produktion von Kartoffel und Getreide.
„Leben auf dem Bauernhof“ war das diesjährige Erntefest in Zahna überschrieben. Dargestellt wurde unter anderem die Produktion von Kartoffel und Getreide. canje Lizenz

zahna/MZ - Das Leben auf einem Bauernhof in früheren Jahren war nicht leicht. Das wurde den Besuchern des 21. Zahnaer Ernte- und Stadtfestes am Wochenende deutlich vor Augen geführt. Der Förderverein des Bauernmuseums hatte sich dafür wieder allerhand einfallen lassen.

Auf einer Wiese neben dem Museum war anschaulich dargestellt, wie vormals Getreide und Kartoffeln angebaut wurden. In ihrem umfangreichen Bestand hat die Einrichtung ausreichend alte Technik, um diese entsprechend einzubinden. Pflug- und Erntemaschinen gehörten ebenso dazu wie eine Kartoffelsortiermaschine und ein alter Dämpfer. Und um zu zeigen, dass die Kulturen auch benötigt wurden, um die Tiere zu füttern, waren diese erstmals in die Ausstellung einbezogen. Kälbchen, Ferkel, Schafe, Ziegen sowie ein Pony ließen sich von dem Trubel um sie herum wenig stören.

Auf dem Hof war dann zu sehen, was alles aus landwirtschaftlichen Produkten entstehen kann. Einiges konnte gekauft werden, wie Ziegenkäse, Honig, Marmelade oder Wein. Anderes wurde an Ort und Stelle verspeist. Dazu gehörten Gegrilltes, frische Kartoffelpuffer oder Pellkartoffeln mit Quark.

Ein nächster Höhepunkt war die Ausfahrt mit alter Technik. Ungeduldig blubberten die Lanz Bulldogs vor sich hin. Unbestrittener Star unter ihnen war der älteste, ein HL 21, Baujahr 1921. Eigentlich war er vorgesehen, landwirtschaftliche Technik per Transmissionsriemen anzutreiben, aber er wurde ebenso in der Feldarbeit eingesetzt, wie Artur Möbius erläuterte, der am Steuer saß. Er hat mit seinen Mitstreitern von der „ehrenamtlichen Reparaturbrigade“ des Museums in jahrelanger Arbeit und Suche nach Ersatzteilen dafür gesorgt, dass dem ältesten Lanz Bulldog im Bestand wieder Leben eingehaucht werden konnte.

Dabei wäre der Oldie beinahe nicht präsent gewesen. Die ganze Zeit tuckerte er, zog viele Schaulustige an. Doch plötzlich war Schluss. Versuche, ihn mit dem großen Schwungrad wieder in Gang zu bringen, schlugen fehl. Eine Gasflasche samt Brenner wurde schnell herbei geholt, der Glühkopf auf Temperatur gebracht. Mittels einer Abschleppstange wurde der HL 21 dann von einem etwas moderneren Nachfolger angeschoben. Mit Erfolg, die Teilnahme an der Ausfahrt war gesichert. Übrigens zeigte nicht nur das Museum seine Oldtimer. Viele Fans aus umliegenden Orten hatten liebevoll gepflegte Traktoren mitgebracht, auch einen Hänger voll Milchkannen.

Ziemlich voll war es an den Straßenrändern vor dem Museum, hier gab es einen kurzen Stopp und es wurde einiges zur Technik, aber auch zu den Fahrern erzählt.

Mittlerweile hatten die „Sandersdorfer Musikanten“ sich auf ihren Einsatz vorbereitet und spielten nun im großen Festzelt auf. Zudem war noch ausreichend Zeit, sich beim jagdlichen Schießen oder beim Preiskegeln zu versuchen.

Ein Quiz für Kinder hatte die Stadtbibliothek vorbereitet. Zum Beantworten der Fragen durften die Gäste auf einer alten Schulbank Platz nehmen.
Ein Quiz für Kinder hatte die Stadtbibliothek vorbereitet. Zum Beantworten der Fragen durften die Gäste auf einer alten Schulbank Platz nehmen.
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