Erlebnisnacht in Wittenberg Erlebnisnacht in Wittenberg: Asisi-Panorama öffnet länger

Wittenberg - Zu den besonderen Orten in Wittenberg gehört das Panorama „Luther 1517“ des Künstlers Yadegar Asisi. Dort arbeitet Ines Mann aus Jessen und auf die Frage, ob sie sich eigentlich inzwischen sattgesehen hat an dem Rundbild, dessen Szenen und Personal in die Luther-Zeit von 1517 führen, antwortet sie umgehend und energisch: „Nein!“
Auch heute noch entdecke sie immer wieder Neues auf dem an sich vertrauten Werk, über das erst vor einiger Zeit eine evangelische Pfarrerin bei ihrem Besuch gesagt habe: „Besser kann man Geschichte nicht vermitteln.“
Neues entdecken im Bekannten - auch darum geht es zur Wittenberger Erlebnisnacht, die am 18. August zum 16. Mal stattfindet und deren Programm die MZ in den vergangenen Wochen vorgestellt hat. 60 Künstler bietet der Veranstalter, die Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH, diesmal auf und 22 Erlebnisstationen. Eine ist das im Oktober 2016 eröffnete 360-Grad-Panorama. Mann zufolge wird die Rotunde bis 22 Uhr öffnen. 2017, als man sich erstmalig an einer Erlebnisnacht beteiligte, war das Haus mehr als gut besucht.
Überhaupt bescherte das Reformationsjubiläum den Panorama-Betreibern einen enormen Besucheransturm. Im Durchschnitt, so Mann, kamen „2.000 bis 4.000“ Gäste pro Tag. Innerhalb eines Jahres hatten sie 400.000 erreicht. Heute geht es etwas beschaulicher zu, wobei 300 Besucher an den Wochentagen für die Postjubiläums-Ära ja auch nicht schlecht sind.
Die Wittenberger Erlebnisnacht am Sonnabend, dem 18. August, beginnt um 19 Uhr und sollte nach Mitternacht mit einem Feuerwerk am Schloss enden. Dieses wird es aufgrund der langanhaltenden Trockenheit nicht geben. Wie der Abschluss nun gestaltet werden soll, darüber wird noch entschieden.
Ziel der Nacht ist es, unbekannte und bekannte Orte in ein neues Licht zu rücken. Für diese 16. Auflage werden vom Veranstalter, der Lutherstadt Wittenberg Marketing GmbH, wie berichtet nicht weniger als 17 Musikrichtungen sowie 14 Ausstellungen in Aussicht gestellt, dazu kabarettistisches Puppenspiel, Klavierkabarett, Zauberei, Comedy, Artistik und Feuershows.
Die Mitteldeutsche Zeitung hat das Programm in lockerer Folge ausführlicher vorgestellt und beendet heute die kleine Serie dazu. Abrufbar ist die Übersicht des Programms unter www.wittenberger-erlebnisnacht.de.
Der Vorverkauf läuft. Erhältlich sind die Eintrittsbändchen im Vorverkauf zu zehn Euro in der Tourist-Information am Schlossplatz, im Neuen Rathaus und im Cranach-Lädchen Markt 4. An den Abendkassen (Marktplatz, Schlossplatz, Tierpark, Lutherhaus) zahlt man zwölf Euro (bis 14 Jahre ist freier Eintritt; mit Familien- und Sozialpass beträgt er fünf Euro - diese Karten nur übers Bürgerbüro).
Während Ines Mann derzeit Buchlesungen vorbereitet, die ab September wieder insgesamt viermal im Panorama stattfinden sollen, sind für den Abend des 18. Augusts keine speziellen Angebote geplant. Doch auch so gibt es genügend zu entdecken, wenn man sich auf das riesige Rundbild einlässt und die Geschichte(n), die es erzählt, und die dargestellten Orte gedanklich an der Realität abgleicht.
An vielen Orten in der historischen Altstadt werden zur Erlebnisnacht Monsieur Chocolat (Christian West) und der Feuervogel unterwegs sein. Der Schokoladenmann war im vergangenen Jahr bereits zu erleben, süße Verführungen reichte er aus seinem „Choco-La-Mat“. Um die Herkunft derer von Chocolat ranken sich dem Vernehmen nach etliche Märchen und Mythen.
Das kann man vom Feuervogel nicht sagen, legt er sein Kostüm ab, kommt der Berliner Schauspieler, Pantomime und Stelzenläufer Birger Markuse zum Vorschein. Seine Figur ist auch längst zum Symbol der Veranstaltung geworden. In einem Interview mit der MZ gab Markuse einmal zu Protokoll, er wolle den Feuervogel spielen, „solange es geht“ und das nicht nur, weil es ein Vergnügen sei, sondern auch, weil ohne den Feuervogel etwas fehlen würde.
Was es noch gibt in dieser Nacht? Licht- und Sternenzauber vom Zeus-Stelzentheater. Die Geschöpfe seien wie aus einer anderen Welt, man kann ihnen ebenfalls im Stadtgebiet begegnen. Was es nicht geben kann? Das große Abschlussfeuerwerk nach Mitternacht am Schloss.
„Aus Sicherheitsgründen kann es in der ursprünglich geplanten Form nicht stattfinden“, sagt Nadine Louzek von der Wittenberg Marketing GmbH unter Hinweis auf die höchste Waldbrandstufe. Es werde derzeit jedoch ein „Alternativvorschlag“ geprüft. (mz)