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Benefiz Elena Bianchi und Freunde singen in Wittenberg für Opfer des Unwetters

Die Wittenbergerin Elena Bianchi gibt mit Freunden ein Konzert zugunsten der Hochwasser-Betroffenen, weitere Spenden fließen. Die Bilanz ist eindrucksvoll.

Von Johannes Winkelmann 20.09.2021, 09:42
In den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen brauchen Menschen noch immer Unterstützung. Jetzt hat in Wittenberg Elena Bianchi mit Freunden, hier Dirk Wald, ein Benefizkonzert gegeben.
In den Hochwassergebieten in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen brauchen Menschen noch immer Unterstützung. Jetzt hat in Wittenberg Elena Bianchi mit Freunden, hier Dirk Wald, ein Benefizkonzert gegeben. (Foto: Thomas Klitzsch)

Wittenberg - Fast 30.000 Euro - das ist die Bilanz nach einer Spendenaktion sowie eines Benefizkonzerts von und mit Elena Bianchi, zu dem am Freitagabend über 600 Besucherinnen und Besucher auf die Wittenberger Schlosswiese gekommen waren. Das Motto des Konzertes lautete „Elena and Friends“, denn Bianchi hatte Musikerfreunde eingeladen, sich zu beteiligen.

Ohne Honorar

Die Idee für eine Spendenveranstaltung hatte Bianchi im Sommer, als sie von der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz hörte und die schrecklichen Bilder sah. Sie rief Musikerkollegen an und verstand es, sie für ein Benefizkonzert zu begeistern. Alle wollten ohne Honorar spielen. Der Eintritt und die zu sammelnden Spenden sollen direkt an die Hochwasseropfer gehen.

Nachdem auch der Kunstverein und der Rotary-Club Wittenberg als Partner gewonnen werden konnten, wurde aus der Idee bald ein konkretes Projekt. Nach den Elbe-Hochwassern 2002 und 2013 erhielt Wittenberg viel Unterstützung. Nun sollte Hilfe zu den Hochwasseropfern in die betroffenen Gebiete gehen.

Insgesamt kamen am Freitagabend elf Künstlerinnen und Künstler auf die Bühne. Nach vier Proben in den Tagen zuvor stand das Programm. Alle weiteren Leistungen wie etwa Bühnentechnik, Beleuchtung, Druck der Eintrittskarten wurden kostenfrei geleistet. Viele Ehrenamtliche beteiligten sich an der logistischen und technischen Vorbereitung und Durchführung. Der Rotary-Club bat Unternehmen um Spenden.

Bei der Eröffnung des Konzertes dankte Oberbürgermeister Torsten Zugehör allen Beteiligten, besonders den Künstlern. Er freute sich über die zahlreichen Besucher und erinnerte an die Konzerte mit Bianchi bei den Hofkonzerten in diesem Jahr. Sie sei aus der Musikszene der Stadt nicht mehr wegzudenken. Während der Begrüßung durch Stefan Hammersen von Rotary liefen auf einem Bildschirm am Bühnenhintergrund eindrückliche Bilder aus den Hochwassergebieten. Als Moderatorin bewies Kristin Ruske von der Tourist-Info großes Einfühlungsvermögen und Geschick. Sie führte durch den ersten Teil des Konzertes, bei dem sich alle Künstler musikalisch vorstellten.

Hunderte Besucher waren zum Benefizkonzert  gekommen und sorgten mit ihren Handylampen für ein kleines Lichtermeer.
Hunderte Besucher waren zum Benefizkonzert gekommen und sorgten mit ihren Handylampen für ein kleines Lichtermeer.
(Foto: Thomas Klitzsch)

Von den elf Musikerinnen und Musikern kennt man schon einige. Sie spielten mal als „4 auf dem Hof“ oder als „Zwei im Gartenhäuschen“ zusammen. Jetzt kamen einige Gäste dazu: Dirk Wald als genialer Rapper und Jenai Ketelaar, Gesang. Sie ist Tochter des Keyboarders Michael Ketelaar. Frank Koine von der Stadtkirchengemeinde, Gesang, Karl Alfred Lehsnau und Bennet Neubauer mit Saxofon und Posaune. Diese Bläser-Ergänzung gab einigen Titeln einen besonders schönen Sound. Weiter waren mit von der Partie Jan Pajak als bewährter Gitarrist, Sänger und auch Schlagzeuger sowie Philip Hillich (Gitarre und Gesang), Olaf Warmuth (Bassgitarre), Steffen Specht (Gesang, Keyboards) und Dirk Sültemeyer am Schlagzeug.

Zwangloses Beisammensein

Die Musiktitel konnten allesamt als gut bekannte Melodien von vielen Konzertbesuchern mitgesungen werden. Einige ließen sich sogar zum Tanzen animieren. Jan Pajak gab sich trotz niedriger Temperaturen alle Mühe, die Zuhörer für Bewegung zur Musik zu begeistern. Das Wiedersehen und das zwanglose Zusammensein am Rande der Veranstaltung, die durch die neue Corona-Verordnung möglich wurden, genossen die Besucher neben der Musik.

Zum Schluss und nach mehreren Zugaben konnte die Gesamtsumme der Eintrittseinnahmen und Spenden verkündet werden: Es kamen etwa 27.500 Euro zusammen. Eine wirklich beachtliche Summe! Sie geht an die Rotary-Clubs in den betroffenen Gebieten und wird vor Ort an die Hochwasseropfer verteilt.

Bereits Freitagnachmittag fand ein anderes kleines Benefizkonzert auf der Schlosswiesenbühne statt. Das Paul-Gerhardt-Orchester und das Blechbläserensemble der Kreismusikschule sowie das Landesakkordeon-Orchester gaben Kostproben ihres Könnens. (mz)