Einstellung der Heidebahn Einstellung der Heidebahn: Ministerium bleibt hart

Bad Schmiedeberg - Das Ministerium bleibt hart: Die Heidebahn, die zwischen Wittenberg und Bad Schmiedeberg verkehrt, soll zum Jahresende ihren Betrieb einstellen. Als wesentlichen Grund nennt der Sprecher der Magdeburger Behörde, Peter Mennicke, zu geringe Fahrgastzahlen auf der Strecke. Das war nach seinen Worten auch das prägende Thema des Gesprächs zwischen Minister Thomas Webel (CDU), Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) und Bürgermeister Stefan Dammhayn (CDU) in der vergangenen Woche.
Hinter den Erwartungen
So sei es zwar gelungen, den Schülerverkehr „vergleichsweise stabil auf die Heidebahn zu lenken“, im Bereich der Jedermann-Fahrgäste seien die Zahlen jedoch weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben, sagt Mennicke auf MZ-Anfrage. Deshalb habe das Land entschieden, „keine weiteren Finanzmittel mehr für die planmäßigen Leistungen der Heidebahn bereitzustellen“. Auch das Angebot des Kreises, Eigenmittel für den Weiterbetrieb der Heidebahn beizusteuern, ändert für den Verkehrsminister offenbar nichts.
Der habe deutlich gemacht, so sein Sprecher, dass der zentrale Punkt für die Entscheidung des Landes die zu geringe Inanspruchnahme der Bahn sei. Daran ändere „ein gegebenenfalls möglicher kleiner finanzieller Beitrag des Kreises nichts“. Mit Blick auf das Reformationsjahr 2017 habe der Minister allerdings in Aussicht gestellt, ab 2016 zu prüfen, inwieweit einzelne touristische Fahrten im Jubiläumsjahr finanziert werden könnten.
Unterdessen halten die Unterstützer an ihren Bemühungen, die Bahn zu retten, fest. Wolfgang Vorpahl, Betriebsleiter Eisenbahn bei der Vetter GmbH, argumentiert etwa mit gestiegenen Nutzerzahlen. Die Kreistagsfraktion der Linken bringt eine Resolution in die Ausschüsse und in den Kreistag am 17. November ein: „Unsere Initiative soll neben der bereits laufenden Bürgerpetition ein weiterer Baustein zum Erhalt der Elbe-Heide-Bahn sein. Wir erhoffen uns hierzu breite Unterstützung aus den anderen Fraktionen und einen überzeugenden Beschluss im Kreistag“, erklärt dazu Fraktionschef Jörg Schindler.
In dem Text wird unter anderem darauf verwiesen, dass Pendler, Schüler, Kurgäste, Touristen zum Umstieg auf langsamere Busse gezwungen würden, Fahrräder nicht mehr transportiert werden könnten. Positive ökologische Aspekte durch kürzere Fahrzeiten und höhere Mitnahmemöglichkeit entfielen.
Fatales Signal
„Für die Einwohner der durch die Bahnlinie angebundenen Orte ergeben sich erhebliche Nachteile für deren öffentliche Daseinsvorsorge“, heißt es darin weiter. Zudem wäre das Aus ein fatales Signal im Vorfeld des Luther-Jubiläums. Nach dem Motto: „Die Jubiläumsregion macht Lichter aus, nicht an.“ (mz/mac)