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Diesterwegschule in Wittenberg Diesterwegschule in Wittenberg: Sporthalle mit Ästhetik

Von Markus Wagner 02.12.2014, 19:18
Unten Sport, oben frisch sanierte Decke: Wie gut, dass keiner der Grundschüler einen Ball in der Hand hat.
Unten Sport, oben frisch sanierte Decke: Wie gut, dass keiner der Grundschüler einen Ball in der Hand hat. achim kuhn Lizenz

Wittenberg - Immer schön den Ball flach halten. Wer in Zukunft an die Decke der Sporthalle an der Diesterwegschule schießt, wird sich keine Freunde machen: Denn das Prunkstück der frisch sanierten Halle, die am Dienstag eingeweiht worden ist, strahlt von oben. Eine mit Balken unterteilte und Ornamenten geschmückte Decke.

Aufwändige Malereien

„War auch gar nicht so einfach“, sagt Malermeister Matthias Pohl, der die Schmuckstücke rekonstruiert hat. Von drei der einst zwölf Ornamente hatte er Schablonen gefertigt und wieder an die Decke gezaubert, damit man einen Eindruck gewinnt, wie die Halle nach ihrem Bau im 19. Jahrhundert ausgesehen hat. Heute ist sie wieder eine „Perle“, sagt Bürgermeister Torsten Zugehör (parteilos), und zwar eine polierte. Sie ist vor allem aber auch Unterrichtsmittel. Sechs Monate hatten Grundschule Diesterweg, evangelische Gesamtschule und auch die Kreisvolkshochschule auf die Nutzung der Halle verzichten müssen. „Wir haben gemerkt, wie es ist, bei Wind und Wetter zur Polizeisporthalle laufen zu müssen“, sagt Grundschulleiterin Birgit Wutow. Das hat immerhin für über 300 Schüler gegolten. Etwa 30 Wochenstunden Sport mussten außer Haus organisiert werden. Jetzt geht’s wieder im Wandelgang zehn Meter weit zum Sport. In der evangelischen Gesamtschule wird das öfter passieren. „Wir haben den Stundenplan so angelegt, dass wir einige Stunden im zweiten Halbjahr nachholen“, erklärt Leiterin Birgit Freihube.

Nicht minder freut sich Constance Bräunlich, die Hortleiterin, über das Ende der Sanierung. Der sowieso schon mehr als volle Hort „Abenteuerland“ hat seine Räume für 40 Hortkinder zurückbekommen. „Das ist immerhin ein Viertel der Kapazität“, sagt Bräunlich. Aber: Es ist dennoch nur ein Tropfen. 176 Kinder werden im Hort betreut - der für 130 ausgelegt ist. Die Container, die zwischenzeitlich aufgestellt worden waren, werden also nicht verschwinden, sie werden im Hort dringen gebraucht, auch nächstes Jahr. „Wir haben 53 Anmeldungen, aber nur 20 Kinder werden den Hort verlassen“, rechnet die Hortleiterin vor.

Bald wieder Feiern

Die 53 werden dann wohl auch wieder in der Halle, die schon immer auch Aula war, in die Diesterwegschule eingeschult werden. Die schon traditionelle Weihnachtsfeier findet noch in kleinerem Rahmen statt, dann aber soll der große Raum wieder für Feierlichkeiten genutzt werden. Der Vorteil: Da fliegt kein Ball. Die paar bunten Gummikugeln, die am Dienstag beim Programm zur Einweihung getippt und geworfen worden sind, haben es nicht bis zur Decke geschafft. Nicht auszumalen, wenn doch. Und so zweifelt Birgit Freihube, wenn sie sich vorstellt, dass hier einmal Basketball gespielt werden soll (obwohl die Körbe an der Wand hängen). „Wenn ich die Halle sehe, denke ich eher an künstlerisch-ästhetische Sportarten.“ Kein Wunder, bei der Decke. (mz)