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Cranach-Gymnasium in Wittenberg Cranach-Gymnasium in Wittenberg: Schüler wünschen sich viel Publikum

Von Marcel Duclaud 01.10.2015, 15:20
Jolina und Patrice vom Cranach-Gymnasium sind Joachim Ernst von Anhalt und Agnes von Barby
Jolina und Patrice vom Cranach-Gymnasium sind Joachim Ernst von Anhalt und Agnes von Barby Baumbach Lizenz

Wittenberg - Nicht der Ältere oder der Jüngere, die Familie sollte künftig stärker in den Blick rücken. Das ist ein Wunsch, den Bernd Ludlei, Leiter des Piesteritzer Lucas-Cranach-Gymnasiums, formuliert. Es ist auch eine Art Bilanz, das Cranach-Jahr neigt sich dem Ende entgegen, in der Schule hat es naturgemäß breiten Raum eingenommen - obgleich sie ja eben nach Lucas Cranach dem Älteren benannt ist.

Bereits am heutigen Freitag, dem 2. Oktober, gestalten Schülerinnen und Schüler des Lucas-Cranach-Gymnasiums zum Auftakt der Cranach-Geburtstagsfeierlichkeiten unter dem Motto „Wenn Gedanken Flügel bekommen“ eine szenische Lesung mit Musik. Beginn der poetischen Zeitreise im Malsaal auf dem Cranach-Hof in der Schlossstraße 1 ist um 19.30 Uhr.  

Egal, Schüler und Lehrer haben sich der Familie gewidmet - und jede Menge gelernt über Kunst und Geschichte und ihre Heimat in den vergangenen Monaten. Ludlei erinnert an die Tour „Cranach 500“, die in mehrere Städte führte, die mit den Cranachs verbunden sind. Die Gymnasiasten haben sich mit Cranach-Werken auseinandergesetzt, sie adaptiert und ausgestellt, die Theatergruppe wandte sich dem Thema zu. Der Schulleiter erwähnt nicht zuletzt den Regionalexpress, der jetzt den Namen „Lucas Cranach der Jüngere“ trägt. Das war zwar eigentlich ein bisschen anders geplant, die ursprüngliche Idee lautete, den Zug zu gestalten, aber so eine Taufe sei auch nicht schlecht, so Bahn-Fan Ludlei.

Kurz vor dem Höhepunkt des Jubiläums-Jahres am kommenden Wochenende steht eine komplette Projekt-Woche im Cranach-Gymnasium auf dem Programm, von Montag bis Freitag geht es um den berühmten Renaissancekünstler, die Themen sind vielfältig und sollen am Samstag der Öffentlichkeit präsentiert werden - an historischem Platz, auf dem Cranach-Hof, zwischen 11 und 16 Uhr. Das Gymnasium „vor den Toren der Stadt“ kommt ins Zentrum - und hofft auf möglichst zahlreiches Publikum.

Gehen wird es um allerlei rund um die Cranach-Familie und ihre Zeit. Um die Herstellung von Farben ebenso wie um „mögliche Geschichten hinter dem Bild“, um Buchdruck damals und heute wie um den Stand der Optik. Der Krimi um „Cranach in Klieken“ soll eine Rolle spielen und sein Apothekenprivileg natürlich. Das Publikum darf einen Blick in Cranachs Schatztruhe werfen (wo sich Schmuck befindet) sowie auf Frisuren und Mode der damaligen Zeit. Getanzt wird, so Bernd Ludlei, auch dem Papierschöpfen und lateinischen Inschriften in Wittenberg haben sich die Gymnasiasten zugewandt. Versteigert werden an dem Tag überdies Bilder.

Damit die Organisation reibungslos funktioniert, ist eigens ein „XXL-Team“ ins Leben gerufen worden, das sich jeden Morgen beim Schulleiter trifft und bespricht, was alles noch zu regeln ist. Plakate sind entworfen worden, es gilt, an den Müll zu denken, an die Versorgung, an die Platzierung der Projekte im Hof. Heute wollen die Schüler mit Flyern auf den Marktplatz gehen - und um Publikum für das Hoffest werben. (mz)