Clack-Theater in Wittenberg Clack-Theater in Wittenberg: Es werden immer mehr Besucher
wittenberg/MZ - In der Komödie „Und täglich grüßt das Murmeltier“ sitzt Phil Connors in einer Zeitschleife. Unentwegt durchlebt er denselben Tag, einen 2. Februar. So ähnlich - also in einer Zeitschleife - kann sich fühlen, wer kurz nach 19 Uhr am Clack-Theater in Wittenberg vorbeigeht: Beinahe jeden Abend, zumindest wenn Vorstellung ist, bietet sich dort das gleiche Bild, schieben sich Menschengruppen in das Haus am Markt 1. Das wirkt sich auch auf die Besucherzahlen aus, die Stefan Schneegaß vom Clack-Management vorlegt: EEtwa 18.500 Gäste konnten demnach 2013 begrüßt werden. Das sei (trotz der wegen des Juni-Hochwassers ausgebliebenen Radtouristen) eine Steigerung von 450 Besuchern.
Mehr als 2.000 wollten das neunte Sommerkabarett-Festival auf dem Cranachhof sehen. Bei dieser jüngsten Auflage hatte das Clack-Ensemble eine Neuerung eingeführt und an jedem Vorstellungsabend einen anderen Vertreter der bundesweiten Comedy- und Kabarettszene auf die Bühne geholt. Das Motto lautete „Ob es so oder so oder anders kommt“, es war zugleich eine Art Geburtstagsprogramm, immerhin feierte die hauseigene Kabaretttruppe „Reißzwecken“ ihr zehnjähriges Bestehen.
Dass sich längst auch die Wintermärchen-Vorstellungen im Clack-Theater steigender Beliebtheit erfreut, muss Schneegaß eigentlich nicht extra betonen. Das hat jeder mitbekommen, der spontan eine Eintrittskarte erwerben wollte. Ausverkauft, so hieß es in der Regel. 2013/2014 haben sie „Rotkäppchen“ gespielt, über 1 600 kleine und große Kinder kamen.
Zahlreiche Gastspiele
Erneut gab es zahlreiche Gastspiele: Neben anderen kehrten Dagmar Frederic, Die Zöllner, Sebastian Pufpaff, Barbara Kuster und Romy Haag ein. Doch auch das Clack-Ensemble, dem seit November 2013 die Musicalsängerin Simone Geyer aus Österreich angehört, war unterwegs: 34 Vorstellungen gab es auf Tournee, 230 im eigenen Haus. Das wird bekanntlich seit seiner Eröffnung 2008 privat geführt und muss ohne öffentliche Mittel auskommen. Trotzdem, sagt Schneegaß, verfolgen sie auch im Clack die gegenwärtigen Kürzungen bei Landesmitteln in der Theaterlandschaft Sachsen-Anhalts.
Denn was es bedeutet, wenn der Geldhahn abgedreht wird, weiß man auch hier sehr gut, schließlich wirkten einzelne Ensemblemitglieder im einstigen Mitteldeutschen Landestheater Wittenberg und bei der Landesbühne Sachsen-Anhalt in Eisleben. Das Wittenberger Theater ist längst abgewickelt, Eisleben zumindest bis 2018 gesichert.
Zurück zum Clack. Noch am Freitag haben dort die Costa Divas, zu denen auch Schneegaß gehört, für ihre Travestie-Cabaret-Show „Phänomen“ geprobt, die am Abend Premiere hatte. Auch sie war schon lange ausverkauft, eine zweite Vorstellung am Sonntag dito. Selbst für die Shows zum Frauentag vom 26. Februar bis 12. März gebe es von 1.400 Tickets gerade mal noch 47. Gute Nachrichten also, es dürfte ruhig mehr davon geben.