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Chemieunternehmen SkW Piesteritz Chemieunternehmen SkW Piesteritz: Gesundheitszentrum für die Mitarbeiter

Von Irina Steinmann 27.05.2015, 07:19
Das „Medicum“ heute
Das „Medicum“ heute kuhn Lizenz

Wittenberg - Die Bevölkerungsentwicklung in der Region veranlasst intelligente Unternehmen dazu, verstärkt in die Pflege ihrer Mitarbeiter zu investieren. Bei SKW in Piesteritz hat man bereits vor mehreren Jahren begonnen, neben dem Arbeitsplatz zusätzliche Angebote zu schaffen, um Fachkräfte zu halten und neue zu gewinnen. Anfang 2013 wurde ein Weiterbildungszentrum samt Gästehaus eröffnet, im Jahr darauf ging der unternehmenseigene Kindergarten in Betrieb, die erste Einrichtung dieser Art im Landkreis.

Das „Medicum“ wird, als Erweiterung des benachbarten Aus- und Weiterbildungszentrums, auch Unterrichtsräume beherbergen. SKW kooperiert zwecks Nachwuchs mit Hochschulen und behauptet sich eigenen Angaben zufolge auch auf dem Lehrstellenmarkt. Derzeit habe man knapp 80 Azubis. Die Zahl der Bewerbungen übertreffe die der Stellen um ein Mehrfaches. Es gebe so gut wie keine Abbrecher.

Letzter Baustein

Jüngstes Beispiel ist das so genannte Gesundheitszentrum „Medicum“, das derzeit ebenfalls an der Dessauer Straße errichtet wird, ab 2016 soll es den neu entstandenen „Campus“ komplettieren, der „letzte Baustein in einem geschlossenen System“, wie es Personalchef Eberhard Hinder formuliert. Das neue Gesundheitszentrum war noch vor wenigen Jahren das Wittenberger Fachgymnasium, zuletzt diente der mehrere Jahrzehnte alte Altbau als Ausweichquartier für die Sekundarschule Reinsdorf.

Die Häuserzeile entlang der Straße besteht aus zwei sanierten Altbauteilen im Westen und im Osten sowie einem komplett neu errichteten Mittelteil, der anders als der Rest ein - begrüntes - Flachdach bekommt. Hinder zufolge hatte man sich wegen schlechter Bausubstanz und fehlender Unterkellerung für den Teilabriss entschieden, wobei der Altbau auch an anderen Stellen so seine Tücken hatte: Giebel mussten abgetragen und völlig neu aufgebaut werden, was letztlich auch zu einem gewissen Bauverzug geführt habe. Vorgesehen sei nun, den ersten Teil des Medicums Anfang Januar 2016 zu eröffnen - mit den Arztpraxen.

Praxen für alle

Ansiedeln werden sich ein Augenarzt und eine Ärztin für HNO, ein Chirurg und eine Allgemeinmedizinerin, die auch Kinderärztin ist, außerdem ein Psychotherapeut und eine Physiotherapie-Praxis. Anders als die für jedermann zugänglichen Praxen wird das „Kernstück“ des insgesamt mehr als 3.000 Quadratmeter umfassenden Gebäudes der Belegschaft vorbehalten sein: In einem Fitness-Zentrum werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach (oder auch vor) der Schicht an Geräten trainieren oder sich auf andere Weise um ihre Gesundheit kümmern können. Vorgesehen sind Hinder zufolge neben den beiden Geräteräumen auch solche für Kursangebote wie etwa Pilates, Yoga, „Bauch-Beine-Po“ etc. Betrieben werde der Fitness-Bereich von den Mitarbeitern der Physiotherapie im Haus.

Selbstverständlich, so Hinders, sei die Teilnahme an den Angeboten zur „präventiven Gesunderhaltung“ freiwillig, man werde aber versuchen, möglichst viele der insgesamt rund 850 Mitarbeiter von deren Nutzen zu überzeugen, auch durch ein Bonus-System. Ein Training in der Mittagspause werde angesichts der langen Wege übers Werksgelände allerdings nicht möglich sein. Da essen manche ja auch lieber - und das wird man künftig auch in einer neuen Cafeteria tun können, die dem Fitnessbereich angeschlossen und, anders als dieser, öffentlich ist.

Keine Bratwürste

Dem Gesundheitsgedanken, das habe man dem künftigen Betreiber bereits zu verstehen gegeben, sehe man sich auch hier verpflichtet: „Keine Brat- und keine Bockwurst“, fasst Eberhard Hinder zusammen. Im Campus-Park sprießen derweil prächtig die Kräuter. (mz)

So soll das „Medicum“ künftig aussehen.
So soll das „Medicum“ künftig aussehen.
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Kräuter vor Industrieanlagen. Seit August 2013 gibt’s den Campus-Park.
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