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Handball Cheftrainer mit Siegesserie in Radis

Robert Szep-Kis hat bisher alle Partien in der Sachsen-Anhalt-Liga als Coach gewonnen. Der 45-Jährige soll jetzt die Erfolgsreihe in Radis noch ausbauen,

Von Michael Hübner 18.05.2021, 09:44
TuS-Handballchef Wolfhard Mensch (Mitte) war zu Radiser Oberligazeiten Cheftrainer.
TuS-Handballchef Wolfhard Mensch (Mitte) war zu Radiser Oberligazeiten Cheftrainer. (Foto: Thomas Klitzsch)

Radis - Wolfhard Mensch ist sich sicher: „Es wird funktionieren.“ Der Radiser Handballchef stellt seinen neuen Cheftrainer für die Männer-Sieben in der Sachsen-Anhalt-Liga vor. Der Chef platziert seinen Übungsleiter im Vereinsheim. „Das ist der Schleudersitz für Trainer“, begründet er die Stuhlwahl. Allerdings muss Mensch eigentlich nicht viel sagen. Der Neue ist ein alter Bekannter und jeder Fan in der Region kennt den Übungsleiter: Robert Szep-Kis.

Der 45-Jährige hat zuletzt als Co-Trainer die Sieben vom SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz in die Mitteldeutsche Oberliga geführt. Und in dem Aufstiegsjahr zeigt er auch als Chef sein Können. Szep-Kis muss oft für Armands Uscins, der damals als Nationaltrainer Lettlands Ausflüge auf das internationale Parkett unternahm, einspringen. Dabei hat der Stellvertreter in der höchsten Spielklasse des Landes eine bemerkenswerte Bilanz. Seine Sieben hat all diese Partien gewonnen.

Pandemie stoppt Triumphzug

„Fünf Begegnungen gegen leichte Gegner“, sagt der Coach bescheiden. Das stimmt nicht ganz. Unter seiner Regie wird im Pokal-Viertelfinale der Oberligist Aschersleben bezwungen. „Da war eine tolle Stimmung in der Stadthalle“, erinnert er sich. Auch im Halbfinale - Uschins war im Cupwettbewerb nach einer Schiedsrichterbeleidigung für zwei Spiele gesperrt worden - sollte Szep-Kis einspringen. Doch der Triumphzug des Ungarn wird durch die Pandemie gestoppt.

Der Bank-Reservist zieht sich danach vom Handball zurück. „Ich habe wenig Zeit, weil ich in Schichten arbeite“, sagt er damals. Das hat sich nicht geändert. Deswegen setzt der Neue neben Torwarttrainer Maik Wiese, der auch als Keeper noch zur Verfügung steht, auf den bisherigen Chef: Stephan Blechschmidt, der mehr Zeit für seine Familie haben möchte und deswegen dem Verein nur noch als Co-Trainer zur Verfügung steht. „Blechi kenne ich schon aus Zeiten aus der Oberliga. Ich habe für Grün-Weiß und er für Wolfen gespielt“, erzählt Szep-Kis, der auch als Spieler in der Region - es gab lediglich einen Abstecher zum LVB Leipzig - sehr präsent war.

Supercup-, Pokalsieger und Meister Sachsen-Anhalts zählen zu den Erfolgen. „In 20 Jahren“, erzählt er, „aber die schönste Zeit war in der Oberliga“. Dahin soll er Radis zumindest zunächst noch nicht führen. „Wir streben einen Platz in oberen Drittel an“, sagt Mensch, für den Staßfurt und Calbe zu den Titelfavoriten zählen. Für seine TuS lief es in der abgebrochenen Saison ja nicht unbedingt rund. Bei 2:4 Punkten war besonders die Niederlage in Schönebeck eine große Enttäuschung.

Bielec wird der Königstransfer

Doch es gibt auch Positives aus den schwierigen Corona-Zeiten zu berichten. „Die Mannschaft ist zusammengeblieben“, betont Mensch, der das Team punktuell verstärken konnte. So kommt Robert Giese nach einem Jahr beim Lokalrivalen Grün-Weiß wieder zurück in die Gräfenhainichener „Lindenhölle“. Neben einem Spieler aus Kühnau bemüht sich Mensch auch noch um eine Topverpflichtung. „Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn heute in einem Pressegespräch als Neuzugang vorstelle. Er hatte nichts dagegen“, erzählt der Handball-Chef.

Damit wechselt Pjotr Bielec ebenfalls von Grün-Weiß nach Radis. Der Mann ist ein sehr guter Siebenmeter-Schütze. Doch ob er bei der TuS zum Punkt schreiten darf, ist noch unklar. „Das entscheidet der Trainer“, sagt Szep-Kis, der sein neues Team schon vor seinem offiziellen Amtsantritt bestens kennt. „Zu 90?Prozent“, sagt der Übungsleiter. Lediglich ein Spieler sei für ihn noch unbekannt. Der Saisonstart ist für den 19. September geplant und wird zeigen, wie Szep-Kis seine Siegesserie in der Sachsen-Anhalt-Liga auch gegen starke Kontrahenten noch ausbauen kann.

Robert Sep-Kis (li.) spielte einst in der Regionalliga.
Robert Sep-Kis (li.) spielte einst in der Regionalliga.
(Foto: Andreas Löffler)