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Den Start erleichtern Bildungszentrum Lindenfeld: Info-Häuschen soll Erstanlaufstelle für Zuwanderer werden

Bildungszentrum Lindenfeld wartet mit einem Info-Häuschen des Goethe-Institutes auf. Es soll als Erstanlaufstelle für Zuwanderer dienen.

Von Marcel Duclaud 27.11.2021, 14:00
Peggy Schettler und Thomas Sagner zeigen das Info-Häuschen für Zuwanderer im Bildungszentrum Lindenfeld.
Peggy Schettler und Thomas Sagner zeigen das Info-Häuschen für Zuwanderer im Bildungszentrum Lindenfeld. Foto: Duclaud

Wittenberg/MZ - In Sachsen-Anhalt stehen gegenwärtig zwei so genannte Info-Häuser, eines davon in Wittenberg. Im Besucherservice des Bildungszentrums Lindenfeld wurde das kleine, bunte, etwa mannshohe Häuschen aufgestellt, das vielerlei Informationen bereit hält - in analoger wie in digitaler Form.

Angebot vom Goethe-Institut

Das Angebot stammt vom Goethe-Institut, einem Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Kenntnis der deutschen Sprache im Ausland zu fördern, die internationale kulturelle Zusammenarbeit zu pflegen und ein umfassendes Deutschlandbild zu vermitteln. In diesem Fall richtet sich die Offerte an Zugewanderte, die aus beruflichen oder privaten Gründen nach Deutschland kommen. Es soll eine Art Erstanlaufstelle sein, eine „Multimediasäule“, die den Start im fremden Land erleichtert. Neuankömmlinge haben jede Menge Fragen und Informationsbedarf, das wissen Volkshochschulchef Thomas Sagner und Fachbereichsleiterin Gesellschaft/Sprachen, Peggy Schettler, genau: „Schulen für die Kinder, Anerkennung der Berufsabschlüsse, was tun bei Krankheit? Das sind nur einige von ganz vielen Fragen, die aufkommen.“

Beide haben sich dafür eingesetzt, dass das Goethe-Institut ein solches Info-Häuschen für Wittenberg spendiert - bundesweit sind derzeit 35 Exemplare aufgestellt. Insbesondere im Übrigen im ländlichen Raum, da, wie es in der Begründung heißt, „konkrete Angebote hier nicht gleichmäßig gestreut sein können“.

Es gibt Fächer und Schränkchen mit Informationsblättern und Broschüren, eine kleine Arbeitsfläche mit Notizblock und Schreibutensilien, eine Tafel zum Hinterlassen von Botschaften und zum Knüpfen von Kontakten. Und nicht zuletzt ein Tablet mit Verlinkungen auf spezifische regionale Informationen ebenso wie auf ein Webportal des Goethe-Institutes namens „Mein Weg nach Deutschland“. Das gibt es laut Institut seit 2013 bereits, jährlich werden rund 700.000 Zugriffe registriert. Auf dem Portal können sich Interessenten in 30 Sprachen über das Alltags- und Berufsleben in Deutschland kundig machen. Sie können Deutsch üben - Filme, Spiele und Apps stehen zur Verfügung. Zudem Online-Wörterbücher und wichtige Adressen von Beratungsdiensten. Die Säulen dienen also der Information ebenso wie der Möglichkeit, Sprachkenntnisse zu verbessern oder Unterstützung zu finden, etwa im Umgang mit Behörden.

Zurzeit nicht zugänglich

Thomas Sagner nennt das Info-Häuschen einen weiteren Baustein bei den Hilfsangeboten für Zuwanderer. Er hätte es sich ein bisschen früher gewünscht, in der Zeit etwa, als im Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise zahlreiche Integrationskurse an der Volkshochschule liefen. Eine solche Zusammenfassung wertvoller Informationen sei geeignet, zahlreiche Fragen zu beantworten und Orientierung zu geben.

Zurzeit freilich steht das Häuschen ein bisschen einsam im Besucherservice des Bildungszentrums. Angesichts der kritischen Coronalage ist das nicht geöffnet. Kontakte sollen beschränkt werden und möglichst telefonisch erfolgen. Die Mitarbeiter der Volkshochschule hoffen, dass sich das in absehbarer Zeit wieder ändert.