Kultur im Landkreis Wittenberg Dieses besonderes Filmerlebnis gibt es in Coswig
Im Rahmen der monatlichen Naturpark-Treffs wird ausnahmsweise in das Coswiger Simonetti-Haus zu einem außergewöhnlichen Kinoabend eingeladen.

Coswig/MZ. - Daniela Jännsch ärgert sich regelrecht. Die Geschäftsstellenleiterin des Coswiger Vereins „Naturpark Fläming“ empfiehlt eine Veranstaltung, die der Verein am 23. April anbietet, wärmstens und mit Nachdruck, kann selbst aber leider gar nicht teilnehmen. „Das finde ich schon wirklich ärgerlich“, sagt sie.
Jahresthema startet mit Filmabend
Gerade vor dem Hintergrund, dass sich die Mitarbeiter des Vereins mit der Veranstaltung – sogar auf verschiedenen Ebenen – auf neue Wege begeben werden, hätte sie diese sehr gern selbst besucht. Außerdem geht sie grundsätzlich davon aus, dass das gemeinsam mit den Mitgliedern des Simonetti-Haus-Vereins organisierte Event ein außergewöhnliches Erlebnis darstellt.
Im Rahmen der monatlich stattfindenden Naturpark-Treffs wird das diesjährige Oberthema „Der Wald“ mit einem Filmabend im historischen Saal des Simonetti-Hauses eingeläutet. „Wir bieten erstmals einen Kinoabend an, eine Filmvorführung“, betont Jännsch.
Konstruktive Kooperation
Im gleichen Atemzug bedankt sich Jännsch sofort auch beim Simonetti-Haus-Verein und dessen Mitgliedern, für die ebenfalls erstmalige und konstruktive Kooperation. Im Infozentrum des Naturparks in der Schlossstraße wäre eine Filmvorführung in der Art nicht möglich. „Wir haben hier einfach gar nicht die notwendigen Kapazitäten“, erklärt Jännsch.
Gezeigt wird im Übrigen der französische Film „Die Eiche – mein Zuhause.“ Das Besondere an diesem Film: „Es wird überhaupt nicht gesprochen“, sagt Jännsch und erklärt, dass der knapp 80-minütige Film ausschließlich mit Naturgeräuschen aufwartet. „Regen, Wind, Blätterrauschen, knackende Äste, Vogelgezwitscher“, zählt sie ein paar wenige Geräusche auf und sagt: „Das muss man vorher unbedingt wissen und sich dann darauf einlassen.“
Mannigfaltiger Lebensraum
„Niemand erzählt hier in Worten, was die Eiche zu einem so mannigfaltigen Lebensraum macht, aber die Geräusche der Natur sprechen ihre eigene Sprache“, heißt es in einer Ankündigung und weiter, „auch die ungnädige, wilde Seite der Natur, das Fressen und Gefressenwerden, wird erfahren.“ Man rieche regelrecht den Waldboden, fühle die Hitze des Sommers, schmecke den Regen und spüre die Kälte.
Die französischen Filmemacher Michel Seydoux und Laurent Charbonnier haben sich für ihr Filmexperiment nicht für irgendeinen Baum, sondern für eine gewaltige, bereits 210 Jahre alte und idyllisch an einem Fluss stehende Eiche entschieden.
Ausstellung und Audio-Walks
Der Filmabend, den Jännsch im Übrigen wegen einer gleichzeitig stattfindenden Mitgliedervollversammlung nicht erleben kann, sei als Auftaktveranstaltung zu verstehen. Ergänzend dazu könne im Infozentrum eine dieses Jahr mehrfach wechselnde Ausstellung zum Thema Wald besichtigt werden, außerdem können sogenannte Audio-Walks durchgeführt werden.
Anmeldungen sind notwendig unter Tel. 034903/59 56 00 oder per E-Mail an [email protected]. Der Kinoabend beginnt 18 Uhr. Ab 16 Uhr gibt es Führungen durch das Simonetti-Haus.