«Basso» bleibt im Winter zu
Bad Schmiedeberg/MZ. - "Das war eine Entscheidung von mir, um Schlimmeres abzuwenden", sagte Reinhard, der auch den Freizeitpark in Bad Schmiedeberg betreibt. Das Bad werde nun in einer Art "Notbetrieb" gefahren, um zum einen Betriebskosten zu sparen, ohne dass zum anderen etwas kaputt geht. "Es ist in einer Art Ruhezustand", so Reinhardt.
Es ist bereits das dritte Mal, dass das Erlebnisbad seine Pforten zumindest vorübergehend schließen muss. Anfang 2004 und im Januar 2006 hatte die Kappung des Stromanschlusses durch den Versorger für Zwangspausen gesorgt. Der und der Betreiber hatten sich um die Bezahlung der Stromrechnung gestritten (die MZ berichtete). Reinhardt verweist allerdings darauf, dass "ganz andere" ebenfalls Schwierigkeiten mit der Finanzierung hätten. Er nennt explizit die "Rennsteigthermen" in Oberhof. Dem insolventen Bad droht die Schließung zum 31. Oktober, schießt die Stadt nicht Geld zu.
In Bad Schmiedeberg ist das allerdings ausgeschlossen. 2001 hatte die Stadt das Bad für eine Mark verkauft. Der Grund: Immer wieder hatte die Stadt zuschießen müssen, um die damalige Betreibergesellschaft vor der Insolvenz zu retten. "Wir haben mit dem Basso ja nichts mehr zu tun", sagt Bürgermeister Stefan Dammhayn. Bedrückend ist die Nachricht für ihn dennoch. "Selbstverständlich ist es traurig für eine Stadt, wenn eine ihrer Attraktionen schließt", so Dammhayn. Zumal die Stadt an den Altlasten des ersten Spaßbades in den neuen Bundesländern noch eine ganze Weile knabbern mus. Fünf Millionen Euro Kredit stehen noch aus, für die Bad Schmiedeberg wohl noch bis 2018 zahlen muss. Das muss der Betreiber des Basso auch. Rund 200 000 Euro Energiekosten pro Jahr sollen da zusammenkommen, wenn das Bad voll betrieben wird. "Das schaffen wir finanziell nicht", sagt Reinhardt, der im März allerdings wieder öffnen will. Ein Hallenbad, das im Winter schließt und im Sommer öffnet? "Seltsamerweise hatten wir im Sommer mehr Gäste als im Winter", sagt Reinhardt.