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Bad Schmiedeberg Bad Schmiedeberg: Wohlüberlegter Wechsel in der Rehabilitationsklinik

Von marcel duclaud 08.01.2015, 19:29
Vorgänger, Nachfolger: Klaus Wentzel (r.) und Alexander Schmidt
Vorgänger, Nachfolger: Klaus Wentzel (r.) und Alexander Schmidt klitzsch Lizenz

bad schmiedeberg - Die Rehabilitationsklinik Orthopädie und Gynäkologie des Eisenmoorbads Bad Schmiedeberg hat einen neuen leitenden Arzt und Chefarzt. Alexander Schmidt, der 1971 in Wurzen geboren wurde und in Leipzig lebt, hat das Amt Anfang des Jahres übernommen. Er folgt Klaus Wentzel nach, der fast 20 Jahre als leitender Arzt und Chefarzt der Rehaklinik tätig war. Er ist am Mittwoch im Festsaal des Kurhauses feierlich verabschiedet worden.

Wentzel, so heißt es, habe maßgeblich die medizinische Ausrichtung, die herausragende Qualität der medizinischen Rehabilitation und den ausgezeichneten Ruf dieser Klinik geprägt. Der Wechsel jetzt ist von langer Hand und sorgsam vorbereitet worden. Ein viertel Jahr lang haben beide Ärzte „im Kollegialsystem“ (Schmidt) zusammengearbeitet. Kur-Direktor Deddo Lehmann spricht von einem „nahtlosen und wohlüberlegten Übergang“, der gemeinsam vollzogen worden sei.

Suche war schwierig

Der Kur-Direktor verhehlt nicht, dass die Suche nach einem Nachfolger schwierig war. „Wir haben fast zwei Jahre lang gezielt gesucht.“ Was nicht zuletzt an den Ansprüchen lag: „Wir wollen eine längere Perspektive.“ Bewerber, „die bis 62 operieren und dann noch drei Jahre Reha dran hängen möchten“, kamen nicht in Frage. Der Chefarzt Orthopädie hatte signalisiert, erst dann zu gehen, wenn ein geeigneter Nachfolger gefunden sei. Nun sagt der 67-Jährige: „Ich bin froh, einen Nachfolger zu haben, der ähnlich tickt und der mein System nicht gleich umwirft“.

Das hat Alexander Schmidt offenbar nicht vor. Er spricht von einem „hervorragend bestellten Feld“, das er übernehme. Ausbauen möchte der Arzt etwa den bereits von seinem Vorgänger eingeführten Bereich der medizinisch-beruflichen Rehabilitation. Die Digitalisierung werde überdies eine größere Rolle künftig spielen. Und dass man an „wirtschaftlichem Denken“ nicht vorbei komme, auch das macht der neue Chefarzt klar.

Für ihn, der zuvor ärztlicher Direktor in Herzberg am Harz war, bedeutet der Job bei der Kur GmbH „einen Systemwechsel“. „Hier sehe ich die Patienten länger, sehe, was aus ihnen wird.“ In der Reha gehe es nicht zuletzt um psychische Motivation und das „Zurückführen in ein normales Leben“.

Mehr Zeit für Oldtimer

Während Schmidt künftig nach Bad Schmiedeberg pendeln wird, bleibt sein Vorgänger, der einst von der Universitätsklinik Jena in die sachsen-anhaltische Kurstadt wechselte, in Bad Schmiedeberg wohnen. Dass er sich nicht langweilen wird als pensionierter Mediziner, das steht schon jetzt fest. Wenn Not am Mann ist, stehe er dem Eisenmoorbad weiter zur Verfügung, erklärte Wentzel am Mittwoch. Außerdem gab es bereits diverse an ihn gerichtete Anfragen, zum Beispiel für eine Dozententätigkeit an der Hochschule Anhalt oder für eine Vertretung in einem ambulanten Zentrum.

Nicht zuletzt ist da noch sein liebstes Hobby, dem Klaus Wentzel künftig mehr Zeit widmen will: den Oldtimern. Seinen Fähigkeiten bei der Reparatur der alten Schätzchen will der Bad Schmiedeberger Arzt auf die Sprünge helfen. Er hat sich zu einem „Schrauberlehrgang“ angemeldet, der in Schweinfurt stattfinden wird. Und ein bisschen mehr Muße für den Schnauferl-Club ASC wird wohl auch bleiben: Wentzel ist dessen Präsident für Sachsen und Sachsen-Anhalt. (mz)