Bad Schmiedeberg Bad Schmiedeberg: An das Montessori-Kinderhaus wird Hand angelegt

bad schmiedeberg/MZ - Was gelingen kann, wenn viele helfen, ist derzeit am Montessori-Kinderhaus „Sonnenblume“ in Bad Schmiedeberg zu besichtigen. An dem rund 30 Jahre alten Bau ist schon so manches erneuert worden in den vergangenen Jahren. Nur just das Entrée bot keinen freundlichen, einladenden Anblick, von Betonplatten aus der Ursprungszeit berichtet Kinderhaus-Leiterin Liane Graf, von „Falten, Runzeln und tiefen Löchern“, was so gar nicht zu den Bewohnern passe, ist in einem Spendenaufruf die Rede.
„Wir haben“, sagt Liane Graf, „im Team öfter mal herumgesponnen, wie der Eingangsbereich verändert werden könnte.“ Hand und Fuß haben diese Ideen bekommen, als sich engagierte Eltern einschalteten. Die entwarfen einen so fundierten wie originellen Plan - und eine Spendenkampagne gleich mit. Auf rund 12 000 Euro werden die Kosten geschätzt - Geld und Sachspenden sind inzwischen in ausreichendem Maße vorhanden, so dass mit den Arbeiten begonnen werden konnte. Die Eltern haben sich nach den Worten von Liane Graf an Öffentlichkeit und Firmen gewandt, mit Erfolg. Der Träger, das Deutsche Rote Kreuz, signalisierte Wohlwollen, ebenso die Stadt. Ein Baumarkt und das Eisenmoorbad spendeten Pflaster, das in verschiedener Form, Größe und Farbe darauf wartet, verlegt zu werden. „Das wird eine Herausforderung“, bemerkt Liane Graf und spricht davon, dass die Vielfalt beabsichtigt ist. Es soll ein Patchwork-Pflaster werden: „Die Pflastersteine unterscheiden sich, wie auch die Kinder sich unterscheiden - und alle finden ihren Platz“, erläutert die Kita-Chefin die Philosophie hinter der Idee. Gedacht ist an eine geschwungene Bank zum Verweilen, an Fahrradständer aus Robinienholz, an Sonnenblumen-Mosaike aus Fliesenbruch, die zum Haus „Sonnenblume“ geleiten. Liane Graf: „Quadratisch, praktisch, gut hatten wir lange genug, jetzt setzen wir auf runde, auf weiche Formen.“ Und auf pflegeleichte Pflanzen neben dem Patchwork-Pflaster. Gräser zum Beispiel, die ständig in Bewegung sind: „Das sind die Kinder ja auch.“ Apfelbäume sollen auf Wunsch der Eltern gepflanzt werden: „Die sind bodenständig und man kann an ihnen gut die Jahreszeiten beobachten.“ Die Pflasterarbeiten sollen noch in diesem Monat beginnen, fertig gestellt wird der neu gestaltete Eingangsbereich allerdings erst im Frühjahr, wenn die Bepflanzung erfolgt.
Um das nötige Geld zusammenzubekommen, ist einige Fantasie aufgewandt worden. Zusätzlich zu der Bitte an Unternehmen, sich zu beteiligen, wurden so genannte Spendensteine gegossen (mit Handabdrücken), Omas strickten Mützen und verkauften sie, auch der Erlös der Kleiderbörse fließt in die Finanzierung des Vorhabens.