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Ausstellung Ausstellung: Auf den Rahmen gefallen

Von Wolfgang Grahl 08.05.2013, 17:26
Heike Ludwig bei der Vernissage
Heike Ludwig bei der Vernissage thomas klitzsch Lizenz

Gräfenhainichen/MZ - „Auf den Rahmen gefallen“ - unter dieses Motto hat Heike Ludwig ihre Ausstellung in der Paul-Gerhardt-Kapelle gestellt. Ein Titel, der zunächst stutzig macht, sich dann aber als absolut treffend herausstellt. Was sich einfach ausgedrückt als „Kombination“ von Foto und Malerei charakterisieren ließe und mit der Rahmung einem Passepartout entspricht, kennzeichnet die Mehrzahl der ausgestellten Arbeiten. Wenn dann noch eine regional anerkannte Fachfrau wie Helga Plötner sagt: „Wunderbar, stark gemacht“, dann ist das ein Lob mit Wert.

Amtsleiter als aufmerksamer Gatte

Die 51-jährige Hobbykünstlerin darf sich da schon bestätigt fühlen und verschweigt nicht, von Plötner einiges gelernt zu haben. Heike Ludwig ist nun bald 20 Jahre Gräfenhainichenerin und verheiratet mit dem städtischen Bauamtsleiter. Sie hat ihre Wurzeln in Roitzsch, ging dort zur Schule, wurde später Verkäuferin, Ökonomin und arbeitet heute im Innendienst bei einer Delitzscher Dämmstofffirma.

Der aufmerksame Gatte hielt offensichtlich das Hobby seiner Frau für „ausbaufähig“. Folglich hat er ihr dann mal zum Geburtstag eine Staffelei samt Zubehör geschenkt. Fortan war die „Meisterin“ nicht mehr zu bremsen. Bald folgten erste Ausstellungen in Tornau und Gräfenhainichen. Neben dem Malen frönt die aufgeschlossene und quirlige Frau ihrem zweiten Hobby, dem Fotografieren. Irgendwann wagte sie den Versuch, beides miteinander zu verbinden und „auf den Rahmen fallen“ zu lassen.

Siegerin beim MZ-Wettbewerb

Mehrere Bilder zeigen Flutsituationen an der Goitzsche. Mit der „Canon“ fotografiert, verlangen solche Aquarell-Passepartouts in erste Linie Beobachtungsgabe, um dank handwerklicher Umsetzung den Übergang vom Foto zur Malerei hinzukriegen. „Absolut gelungen“, war dann auch von den zahlreichen Gästen bei dieser Ausstellungseröffnung zu hören. Arbeitskollege Udo Hennig aus Delitzsch als wohl am weitesten angereister Gast lobte anerkennend: „Ich bewundere Heikes Geschick“. Ihm nach taten es dann auch etliche Stadträte verschiedener Parteien, Freunde ihrer Wandergruppe, Bekannte aus Roitzsch und interessierte Gräfenhainichener.

Eigentlich war es nicht anders zu erwarten: „In der Schule hatte ich immer eine Eins im Fach Zeichnen“, reagiert die Gräfenhainichenerin auf eine unnütze Frage. Schnell lässt sich hier auch erkennen, dass Heike Ludwigs Reiseziele sie eher in nördliche Regionen mit reichlich Wasser führen. Der „Dänische Sonnenuntergang“, der „Königsstuhl auf Rügen“ oder „Sylt“ scheinen das zu belegen. Darüber hinaus geht sie aber reizvollen wie naheliegenden heimischen Motiven keinesfalls aus dem Weg. Beim MZ-Fotowettbewerb hat sie erst kürzlich den ersten Platz geholt. Die ursprünglich verdorrten Sonnenblumen als Schneerosen befanden die Juroren als auszeichnungswürdig.

Als schwieriger und langwieriger beschreibt sie dagegen die Arbeit mit den Passepartouts. „Da geht schon mal ein Wochenende drauf.“ Und bleiben die 25 ausgestellten Werke nun im heimischen Atelier? „Muss nicht sein“, reagiert die Hobbykünstlerin augenzwinkernd, „da lässt sich drüber reden“. Eine Preisliste jedenfalls liegt aus und Bürgermeister Harry Rußbült (Linke) bekannte schon vor zwei Jahren: „Ich habe eine Heike Ludwig in der Wohnung.“