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Ausbildung in Wittenberg Ausbildung in Wittenberg: 315 Lehrstellen noch unbesetzt

Von Ute Otto 30.07.2015, 12:54
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Wittenberg - „Wir sind jetzt im Endspurt bei der Ausbildungsplatzsuche für noch unversorgte Jugendliche“, sagt die Chefin der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg. Das neue Ausbildungsjahr beginnt am 1. August, 105 junge Frauen und Männer haben noch keine Lehrstelle.

Dem gegenüber stehen noch 315 Angebote in Unternehmen, sehr viele davon in der Metallbearbeitung, Hotel- und Gaststättenwesen sowie im Bereich Verkauf, Lager und Logistik. Es soll auch Unternehmer geben, die sich noch nicht für Bewerber entschieden haben, wohl in der Hoffnung, dass noch einige mit besseren schulischen Leistungen kommen. Das sei illusorisch, sagt auch Agentur-Pressesprecher Patrick Ballschun. „Die Guten haben ihre Verträge längst in der Tasche.“

„Wir ermuntern die Arbeitgeber immer wieder, auch denen eine Chance zu geben, die schlechtere Schulnoten haben. Mancher junge Mensch findet durch das Erfolgserlebnis in der Praxis seine Bestimmung“, so Edner. Zudem biete die Agentur ausbildungsbegleitende Hilfen an. Mit der Einstiegsqualifizierung etwa können Grundfertigkeiten und -abläufe im Unternehmen vermittelt und so die Aufnahme einer Ausbildung im nächsten Jahr vorbereitet werden. Auch gibt es eine von der Agentur geförderte Nachhilfe für die Berufsschule.

Unter den Ausbildungsplatzsuchenden seien auch junge Frauen und Männer zwischen 25 und 30 Jahre. Für manchen Firmenchef sei es ein Hemmnis, wenn diese schon Familie haben. Dennoch, so Edner: „Wir empfehlen den Arbeitgebern auch, sich auch in diesem Personenkreis umzuschauen.“

Der Vorteil sei, dass die jungen Menschen zumeist eine gewisse Reife und Erfahrungen beim Jobben gewonnen hätten. „Es wäre fatal, ihnen keine Chance zu geben“, so die Agenturchefin.

Betriebliche Ausbildung wird empfohlen

Mit denen, die noch nicht die passende Ausbildungsstelle gefunden habe, werde ebenso gearbeitet. „Wir beraten sie zu Alternativen ihres Traumberufes. Manche Elemente werden auch in anderen Berufsausbildungen vermittelt.“ Manche seien auch zu sehr auf eine schulische Ausbildung fixiert. Ausgenommen die Gesundheits- und Erzieherberufe „raten wir, einer betrieblichen Ausbildung den Vorrang zu geben“. Man lerne Unternehmen kennen, sammele Praxiserfahrung. „Und viele Unternehmen bieten Aufstiegschancen über Weiterqualifizierung bis hin zum dualen Studium.“ Da müsse es nicht zwingend Fachoberschule oder Fachgymnasium sein.

Wie wertvoll Praxiserfahrungen sind, zeige auch die aktuelle Arbeitsmarktstatistik: Von den Jugendlichen, die sich im Juli nach Ende ihrer Ausbildung arbeitslos gemeldet hätten, kämen die meisten aus einer schulischen Ausbildung. Betriebe, die Lehrlinge ausbilden, machen das aus Eigennutz zur Nachwuchssicherung. (mz)