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Auch die Dritte Welt ist zu Gast in Bad Schmiedeberg

Von Markus Wagner 31.05.2006, 17:29

Bad Schmiedeberg/MZ. - "Ich will nicht nur Zuhause sein", sagt die gelernte Chemie-Laborantin, Katechetin und Physiotherapeutin. Allerdings habe sie drei Berufe, "die alle nichts bringen". Also entschloss sich die Frau des städtischen Pfarrers, eine Ich-AG zu gründen und fair gehandelte Waren aus der Dritten Welt an den Mann zu bringen. "Ich hatte schon in Weißenfels Kontakt mit einem Weltladen", sagt Frau Krause. Die Idee, Waren zu verkaufen, bei denen der Gewinn nicht bei großen Konzernen sondern bei den Herstellern in der Dritten Welt landen, habe ihr schon immer am Herzen gelegen. Doch während zumeist Vereine oder GmbH die Weltläden vertreiben (einen gibt es auch in Wittenberg), versucht es Frau Krause mit einer Ich-AG. "Mein großer Traum ist, ein Stück weit davon leben zu können", sagt sie.

Da ist der Standort in der Leipziger Straße Bad Schmiedebergs ganz wichtig. "Wäre es nicht die Kurstadt gewesen, hätte ich es nicht gewagt", meint Frau Krause. Denn die Kurgäste und ihr Wunsch nach Souvenirs sind für den Laden wichtig. Dabei achtet Frau Krause auch, den anderen Geschäften nicht ins Handwerk zu pfuschen. "Natürlich könnte ich Bücher anbieten, aber es gibt eine gute Buchhandlung in der Stadt", sagt sie. Gleiches gilt für Textilen. Vorstellen könnte sie sich allerdings, regionale Produkte ins Sortiment zu nehmen. Dem "Fairen Handel" würde das ja nicht widersprechen. "Als die Weltläden vor gut 30 Jahren in den Niederlanden aufgekommen sind, hat daran niemand gedacht", meint Frau Krause. Doch auch kleine Unternehmen in Deutschland könnten profitieren.

Dabei geht es nicht allein ums Verkaufen. Die Inhaberin des Weltladens in der Leipziger Straße will in Seminaren die Idee des fairen Handels unters Volk bringen. Vorträge in Kindergarten hat sie im Blick und auch der Weltladen selbst dient nicht einfach nur als Laden: "Es soll auch ein Ort der Kommunikation sein", hofft Frau Krause.