Altstadt in Wittenberg Altstadt in Wittenberg: Parkplätze mit Brötchentaste

Wittenberg - Die Leserin zeigte sich irritiert, räumte aber ein, die Angelegenheit selbst noch nicht überprüft zu haben. Doch es ist tatsächlich so: Seit dem 10. Dezember gelten in der Wittenberger Altstadt an mehreren Standorten höhere Parkgebühren. Grundlage ist die vom Stadtrat Ende November nach monatelanger Debatte beschlossene Parkgebührenordnung. Diese trat wie üblich einen Tag nach der Veröffentlichung, dies geschah am 9. Dezember im Amtsblatt, in Kraft.
Halbe Stunde, 50 Cent
Wie berichtet strebte die Stadt Wittenberg mit der neuen Gebührenordnung eine Vereinheitlichung der fürs Parken in der Altstadt geltenden Sätze an und erhofft daraus zudem für sich Mehreinnahmen von jährlich etwa 12.000 Euro. Wo man zuvor lediglich 0,25 Euro pro halber Stunde zahlen musste - Mauerstraße, Pfaffengasse und Parkplatz an der B 2 zwischen Polizei und Neuem Rathaus - sind nun 50 Cent fällig, verdoppelt wurde auch der Preis der Tageskarte, jetzt fünf Euro.
Nun aber fallen die vorgenommene Gebührenerhöhung und die Neuausschreibung der Parkraumbewirtschaftung, die dafür als Anlass genannt worden war, nicht auf den selben Termin. Angesichts zahlreicher Fragen und Wünsche aus den Reihen des Stadtrats hatte Oberbürgermeister Torsten Zugehör (parteilos) im November angekündigt, dass die Stadt die Ausschreibung der Parkraumbewirtschaftung und damit den Beginn des neuen Vertrags um vier Monate verschieben würde, also weit ins Frühjahr 2021 hinein. Beschlossen aber wurde die Parkgebührenordnung, und trat dann auch in Kraft.
Zum Stand der Neuvergabe der Bewirtschaftung sagte am Donnerstag Stadt-Sprecherin Karina Austermann, man werde voraussichtlich in der kommenden Woche per Anzeigen Interessenten zur Abgabe von Angeboten auffordern. Der Termin für die Neuvergabe hänge dann von den Rückmeldungen ab.
Modell Cloppenburg
Wie seitens des Stadtrats gefordert, sollen auch in Wittenberg Handy-Parken, Erstattungsquittungen und eine „Brötchentaste“ (Kurzzeitparken) angeboten werden. Letztere wird wie berichtet in Form der „Cloppenburger Sanduhr“ eingeführt. Bis Ende nächster Woche erwarte man hierfür die konkreten Angebote „hiesiger Druckereien“. Auch der entsprechende Flyer sei fast fertig, so Austermann. Zu klären sei noch, wo man die Uhr für die Windschutzscheibe, die auch als Werbemittel dienen soll, bekommt. (mz)
