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17. Kleinwittenberger Elbefest 17. Kleinwittenberger Elbefest: Party im Fischerdorf

Von Andreas Benedix 10.05.2015, 16:03
Die Waschweiber sind in Kleinwittenberg mit von der Partie.
Die Waschweiber sind in Kleinwittenberg mit von der Partie. Kuhn Lizenz

Wittenberg - An der Uferpromenade in Kleinwittenberg flattern am Wochenende bunte Fahnen im Wind. Getränke- und Imbissstände sind aufgebaut, ein Kinderkarussell dreht seine Runden, Pferde warten auf kleine Reiter und die „Waschweiber der Historischen Stadtwache“ huldigen in spätmittelalterlichen Gewändern ihrer Passion – dem Wäsche waschen.

1817 wurde Kleinwittenberg als Fischer- und Schiffervorort von Wittenberg gegründet. Durch Rückgang von Schiffsverkehr und Fischerei verfielen die einstigen Hafenanlagen. Heute befindet sich hier noch der Schutzhafen mit den Anlegern für der MS „Lutherstadt Wittenberg“ sowie für Kreuzfahrtschiffe. Die Elbuferpromenade wurde jüngst grundlegend ausgebaut und die Gebäude saniert. Für viele ist die kleine Flaniermeile beliebtes Ausflugsziel.

Der Lutherstädter Ortsteil feiert die 17. Auflage seines Elbefestes. Das bunte Treiben stets im Blick hat Matthias Felix, Vorsitzender des „Fördervereins Kleinwittenberg“, der das Event mit Unterstützung vieler Sponsoren organisiert. „Die Initiative ging einst von Karl Jüngel, unserem großen Elbe-Experten, aus. Die ersten Veranstaltungen waren in noch viel umfangreicher als heute“, erinnert sich Felix an die Anfänge des Elbefestes. Dass man mittlerweile aus finanziellen Gründen kleinere Brötchen bäckt, tat der Attraktivität kaum Abbruch.

Verein hat viel vor

„Unser Anliegen war und ist es, dass Kleinwittenberg nicht in Vergessenheit gerät und der Ortsteil positiv beeinflusst wird“, nennt Felix sowohl den tieferen Sinn des Festes, als auch das Ziel des Vereins. Mit dessen Hilfe hat der Vorsitzende noch viel vor. „Bis 2017, zum 200. Jubiläum der Gründung unseres einstigen Fischerdörfchens, soll die Elbuferpromenade durch einen Treidlerweg ergänzt werden. Vorgesehen ist, den Weg in mehreren Abschnitten entlang des Flusses zu verlängern. Dann bekommt der Name „Elberadweg“ auch eine echte Berechtigung“, so der Mann mit der Schiffermütze.

Freude über familiäre Atmosphäre

Norbert Baruch vom Eventunternehmen „Zonkus Conkus“ ist mit der Resonanz zufrieden. „Wir werden im nächsten Jahr wiederkommen“, ist sein Fazit bereits am Samstagvormittag. Die Firma ist das erste Mal Veranstalter des Festes und mit diversen gastronomischen Angeboten wie Flammkuchenbäckerei, Taverne und Bratstand vertreten. Das Angebot findet bei Dora Gruszka Anklang. Sie sitzt auf einer der vielen Bänke und lässt es sich schmecken. „Wenn Elbefest ist - und wir haben bisher keines verpasst - bleibt unsere Küche kalt“, erzählt ihr Mann Friedel Gruszka. „Wir wohnen in Wittenberg-West. Trotzdem fühlen wir uns zugehörig und die familiäre Atmosphäre ist einfach schön“, schwärmt er. Ähnliches empfindet Familie Jentzsch aus Piesteritz. Oma Eveline ist vom Flair begeistert. „Hier kann man schön an der Elbe sitzen und man trifft viele Bekannte“, erzählt sie. Mit ihrem zweijährigen Enkel Anton hat sie dem Kinderkarussell bereits einen Besuch abgestattet. Der ist mit seinen Eltern eher zufällig hier. „Wir wussten nicht, dass heute Elbefest ist. Es müsste mehr Werbung gemacht werden“, lobt Anja Jentzsch die gelungene Veranstaltung. „Das Gelände bietet sich ja geradezu an. Für Kinder ist das ideal“, resümiert sie. Anita Fruck von den „Waschweibern“ hat eine Pause eingelegt. „Es ist noch ruhig und gemütlich hier“, sagt sie.

Ein Eindruck, der sich am Nachmittag ändert. Mehr und mehr füllt sich der Platz mit Besuchern. Die wackeren Mannen der Stadtwache ziehen auf, um die braven Bürger vor Beutelschneidern und anderen Gaunern zu schützen und das Akkordeonorchester der „Musikschule Fröhlich“ unterhält die Gäste zu Kaffee und Kuchen im Festzelt. (mz)