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Kranke Lehrer - kein Unterricht Zu viele kranke Lehrer wegen Grippe: Zehnt- und Elftklässler sollen zu Hause bleiben

Von Alexander Kempf 07.03.2018, 10:59
Schüler im Goethegymnasium Weißenfels
Schüler im Goethegymnasium Weißenfels Peter Lisker

Weißenfels - Das hat es am Weißenfelser Goethe-Gymnasium noch nie gegeben. Aufgrund zu vieler kranker Lehrer sollen die Zehntklässler und Elftklässler bis zum Wochenende Zuhause bleiben. In einem Brief an die Eltern schreibt Schulleiter Jürgen Mannke von einem „extrem“ erhöhten Krankenstand. Der Unterricht könne daher für einen Teil der Schüler nicht mehr abgesichert werden.

„Normalerweise müssten wir ganz schließen“, sagt der hörbar verschnupfte Schulleiter am Dienstag am Telefon. In den vergangenen Wochen hätten sich Schüler und Lehrer immer wieder gegenseitig angesteckt. Nach vier weiteren Krankmeldungen hat Jürgen Mannke in Abstimmung mit dem Landesschulamt am Dienstag „die Notbremse“ gezogen. Aus Verantwortung gegenüber Schülern und Kollegen.

Zehntklässler und Elftklässler sollen die unterrichtsfreie Zeit nun nutzen

Die Zehntklässler und Elftklässler sollen die unterrichtsfreie Zeit nun nutzen, um im Selbststudium mögliche Defizite in den ausgefallenen Fächern auszugleichen. Dabei ist das Goethe-Gymnasium personell eigentlich sehr gut aufgestellt, versichert der Schulleiter.

Für die plötzliche Personalnot machen er und das Landesschulamt die gegenwärtige Grippewelle verantwortlich. „Wir erleben gerade noch mal ein Hoch“, sagt Sprecherin Silke Stadör. Auch rund 100 Schüler des Gymnasiums in Weißenfels sollen demnach krankgeschrieben sein. Silke Stadör spricht von einer Art Epidemie. Mehr als 40 Prozent der Lehrer in Weißenfels seien gegenwärtig nicht im Dienst. „Es wäre schon komisch, wenn wir mit der Hälfte der Lehrer noch eine Betreuung sicherstellen könnten“, so Silke Stadör.

Goethe-Gymnasium: Unterricht für die Zwölftklässler und die jüngeren Jahrgänge steht an erster Stelle

Angesichts des hohen Krankenstandes setzt die Schulleitung Prioritäten. Der Unterricht für die Zwölftklässler und die jüngeren Jahrgänge steht an erster Stelle. Lehrer, die sonst in den zehnten und elften Klassen eingesetzt werden, unterrichten nun aushilfsweise die Klassen fünf bis neun. „Das ist wohl überlegt“, sagt der Schulleiter. Denn die 16-Jährigen seien das Selbststudium ohnehin gewöhnt. Sollte einer der Schüler aus der zehnten und elften Klasse aber nicht zu Hause bleiben können, würde das Gymnasium eine Notbetreuung organisieren.

Ab Montag soll der Unterricht am Goethe-Gymnasium wieder planmäßig stattfinden, kündigt der Schulleiter an. Vorausgesetzt die Personalsituation lasse das auch zu. Jürgen Mannke will auf der Internetseite der Schule am Freitag informieren, ob und wie der Unterricht für die Zehntklässler und Elftklässler ab der kommenden Woche wieder gewährleistet ist. Seine Hoffnung ist, dass einige Lehrer aus dem Krankenstand zurückkehren.

Vier Lehrer mit 40 Schülern im Skilager in Österreich

Erschwert wird die Situation an der Schule auch, weil sich vier Lehrer gegenwärtig mit 40 überwiegend Achtklässlern im Skilager in Österreich befinden. Die Pädagogen fehlen nun zusätzlich. Doch als dieser Ausflug geplant wurde, konnte noch keiner erahnen wie schlimm die Grippe das Gymnasium treffen würde, erklärt der Schulleiter.

Jürgen Mannke kämpft selbst schon seit einigen Wochen mit einer Erkältung. „Das nervt“, sagt er offen heraus. Andere Kollegen, die arbeiten, sind angeschlagen. Bis Dienstag hatte die Schule Unterrichtsausfälle auch durch Zusammenlegung von Klassen verhindern können. Jetzt forderte die Grippewelle endgültig ihren Tribut. (mz)

Das Haus 2 des Goethe-Gymnasiums.
Das Haus 2 des Goethe-Gymnasiums.
Peter Lisker