Wirtschaft Wirtschaft: Zetti verführt Naschkatzen mit Kokos und Nüssen
ZEITZ/MZ. - 20 verschiedene Zettiprodukte werden hier hergestellt, von alt bekannten wie Schlagersüßtafel, Bambina und Knusperflocken bis hin zu den neueren süßen Ideen von Geschäftsführer Wolfgang Sablotny wie Banana-Split, Edel-Nougat und Edel-Marzipan. 5 500 Tonnen Süßwaren werden bis zum Ende des Jahres die Lager verlassen haben.
Im vergangenen Jahr hat Sablotny den großen Tafeln gefüllter Schokolade kleine in bekannten Geschmacksrichtungen zugesellt, dafür die achte Anlage angeschafft. Über die können pro Minute 650 Minis rasen, doch mit 468 erfüllt sie derzeit voll ihre Aufgabe. Denn Zetti produziert nicht auf Vorrat, sondern frisch auf Bestellung, so dass binnen einer Woche alle Produkte spätestens wieder aus den Lagerräumen raus sind.
Rund 100 Beschäftigte haben auf dem 50 000 Quadratmeter großen Gelände, das noch viel Platz für eine weitere Entwicklung bietet, ihren Arbeitsplatz. Firmenwachstum ist für Sablotny selbstverständlich. "Sonst wäre ich ein schlechter Geschäftsmann", sagt er und spricht davon, dass sein Unternehmen sich jetzt auch als krisenfest erweist. "Ohne Bankverbindlichkeiten, ohne Schulden, ohne Fremdinvestoren", wie er betont. "So wie geplant" sei der Umsatz gestiegen, sagt er, hält sich mit konkreten Zahlen aber wie immer zurück. Wie die Zettiprodukte laufen, dafür spreche, dass seine Mitarbeiter Weihnachts-, Urlaubsgeld und Gewinnbeteiligung erhalten, 30 Tage jährlich in den Urlaub fahren können und noch andere soziale Leistungen genießen.
Seit 2003 erobert Zetti - im Osten da schon längst wiederentdeckt - den bundesweiten Markt. Vor allem die Fernsehwerbung hilft dabei. In der heimischen Region hat sich Zetti in diesem Jahr mit seiner Zuckertütenaktion gemeinsam mit dem MDR-Sender Jump wieder in 75 000 Haushalte gebracht - und so auch in die Presse.
Die Perspektiven von Zetti hat Silke Röhrborn auf besondere Weise erfahren. Sie lernte zunächst Fachkraft für Süßwarentechnik, konnte auf Kosten des Unternehmens dann 2005 bis 2008 die Meisterausbildung absolvieren und hat heute ihren Arbeitsplatz mitten in der Produktionshalle mit Blick von oben auf die Anlagen. Die einstige Bad Bibraerin ist auf diesem Weg auch Zeitzerin geworden und meint, dass das eine gute Entscheidung war. Drei Meisterausbildungen hat Goldeck-Zetti mittlerweile schon finanziert, zwei der jungen Meister sind noch heute im Betrieb.
Drei bis fünf Auszubildende zu Industriekaufleuten, Industriemechanikern und Fachkräften für Lebensmitteltechnik gehören in den letzten Jahren stets zu Zetti. "Wer gut einschlägt, hat seinen Arbeitsplatz bei uns sicher", motiviert Sablotny die jungen Menschen. Deswegen ist die Belegschaft des seit 1997 nach der Vereinigung mit der Leipziger Firma Goldeck wieder in Zeitz produzierenden Unternehmens auffallend jung. Bewerbungsende für das kommende Lehrjahr ist übrigens im Februar / März.