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„Ich mache jetzt das, was meine Leidenschaft ist“ Wie Burgwerbener mit einem eigenen Fitnessstudio einen Neuanfang wagt

Die Eröffnungsparty steigt in anderthalb Wochen. Warum nun auch für Hubert Schmoranzer endlich ein Traum wahr wird.

Von Holger Zimmer 08.07.2021, 16:30
An den Fitnessgeräten: Toni Schwerdtner (l.), Florian Spengler (vorn) und Sebastian Loebel
An den Fitnessgeräten: Toni Schwerdtner (l.), Florian Spengler (vorn) und Sebastian Loebel Foto: Holger Zimmer

Burgwerben/MZ - Die Zeit läuft, denn im Haus Zeiselberg 1 in Burgwerben, liebevoll „Meine Bude“ genannt, steht am 17. Juli eine Eröffnungsparty an. Im Hochparterre ist schon klassischer Kraftsport angesagt, findet Bodybuilding und Bankdrücken statt und man kann sich auf Laufband, an Stepper, Seilzugmaschine und Kardiogeräten schaffen. In den hinteren Räumen und der ersten Etage sieht es hingegen noch sehr nach einer Großbaustelle aus.

Burgwerbener wagt mit Fitnessstudio einen Neuanfang

Seit etwas mehr als einem Monat hat hier die Fitnesskultur-Burgenland GmbH ihr Domizil, sagt Geschäftsführer Klaus Oertel. Ursprünglich war der 53-Jährige in einem Fitnessclub in der Weißenfelser Neustadt Mitglied. Doch die damalige Inhaberin musste Insolvenz anmelden und ein Schlussstrich war unumgänglich. Die Geräte wurden von ihm und seinen Mitstreitern erworben, was den Start nun erleichtert hat. Ursprünglich hat Oertel Hand- und Radball gespielt, ist Marathon gelaufen und hatte sich dem Triathlon verschrieben. Nun wagte er einen Neuanfang, stehen ihm mit Christine Delitz und Jörg Zeigermann zwei Gesellschafter zur Seite. Sie ist Ergotherapeutin und er auch Fitness-Trainer.

Oertel war 38 Jahre in der Wirtschaft tätig, lernte Dreher, wurde Werkzeugmacher und Meister, später Niederlassungsleiter und war zuletzt zwölf Jahre im Außendienst tätig. Da sich seine Firma aber aus der Region zurückgezogen hat, machte er einen radikalen Schnitt und sagt heute: „Ich mache jetzt das, was meine Leidenschaft ist.“ Dabei fand er in Ortsbürgermeister Hubert Schmoranzer (parteilos), der gleichzeitig Vorstandsvorsitzender der Bürgergenossenschaft Weindorf Burgwerben ist, einen Unterstützer. Ursprünglich war hier am Zeiselberg in DDR-Zeiten ein Lehrlingswohnheim untergebracht.

Umbaupläne: Hintere Bereich gleicht im Hochparterre derzeit noch einer Baustelle

Nach der Wende übernahm die Gemeinde das Objekt vom Landkreis. Es sollte Mittelpunkt eines Sportzentrums werden, in dem man Fußball, Kegeln und Kraftsport betreibt. 2005 wurde eine moderne Kegelbahn eingeweiht und im ehemaligen Wohnheim sollte Gastronomie einziehen und eine Pension entstehen. Die Bürgergenossenschaft konnte das Vorhaben nicht umsetzen und private Vorhaben haben sich regelmäßig zerschlagen. Als Klaus Oertel an ihn herangetreten ist, war Schmoranzer gleich begeistert. Weil das Vorhaben zum ansässigen Sportverein passte, unterstützt er die Fitnesskultur-Burgenland GmbH weiter nach Kräften.

Klaus Oertel lädt Schutt  im Obergeschoss in eine Schubkarre.
Klaus Oertel lädt Schutt im Obergeschoss in eine Schubkarre.
Foto: Holger Zimmer

Am Eingang steht ein Empfangstresen. Dort, wo mal Sitzungen stattfinden sollten, gibt es einen Kursraum mit einer Spiegelwand. Und derzeit wird in verschiedenen Räumen gebaut. Hier entstehen Toiletten, dort werden Duschen installiert. Auch Ruheräume für Frauen und Männer für die Zeit nach den schweißtreibenden sportlichen Aktivitäten werden zur Verfügung stehen.

Vor allem der hintere Bereich gleicht im Hochparterre derzeit noch einer Baustelle. Geht man in die obere Etage, atmet die Treppe samt dem Holzfurnier noch den Charme aus DDR-Zeiten. Das soll auch so bleiben, doch alles andere wird umgebaut. Die Wände zwischen den kleinen Internatszimmern werden herausgerissen, so dass große Räume entstehen. Viele der Fitnessgeräte, die noch in der unteren Etage stehen und für etwas Enge sorgen, werden demnächst oben ihren Platz finden.

Die Eröffnungs-Kennenlern-Baustellen-Party in Burgwerben, Am Zeiselberg 1, findet am Sonnabend, 17. Juli, ab 15 Uhr statt.