Wengelsdorf Wengelsdorf: Alte Bahnbrücke wird abgerissen

wengelsdorf/MZ - Die alte Bahnbrücke in Wengelsdorf soll abgerissen werden. Die Kosten von geschätzten 1,4 Millionen Euro werden sich die Stadt Weißenfels und die Deutsche Bahn AG teilen. Dem hat der Weißenfelser Stadtrat auf seiner jüngsten Sitzung einstimmig zugestimmt.
Dieser Entscheidung war ein Rechtsstreit zwischen der DB Netz AG und der Stadt Weißenfels über die Zuständigkeit für das nicht mehr genutzte Bauwerk vorausgegangen. Einem Urteil des Verwaltungsgerichts Halle zufolge ist die Stadt Weißenfels als Rechtsnachfolgerin der ehemals selbstständigen Gemeinde Wengelsdorf für die Erhaltung der Überführung zuständig. Im Falle eines Abrisses hat die Kommune die Hälfte der Kosten zu tragen. Die etwa 150 Meter lange Wengelsdorfer Brücke, in mehreren Bauabschnitten zwischen 1910 und 1944 errichtet, hat heute keine Bedeutung mehr für den Bahnverkehr. Um ein unbefugtes Betreten des weitgehend maroden Bauwerkes zu verhindern, sind die Zugänge zugemauert.
Nach der Grundsatzentscheidung des Stadtrates bleibt indes unklar, wann das alte Brückenbauwerk wirklich abgerissen wird. Im Weißenfelser Ausschuss für Stadtentwicklung war von den Jahren 2017/18 die Rede. Der genaue Zeitpunkt hängt laut Deutscher Bahn vom Fortschritt beim Ausbau des in unmittelbarer Nähe zur alten Brücke befindlichen Eisenbahnknotens Großkorbetha ab. Bis dahin hat die Stadt Zeit, die 700 000 Euro Abrisskosten einzuplanen. Mit einer Förderung kann die Kommune nach Lage der Dinge nicht rechnen. Denkbar ist eine Streckung der Kosten über mehrere Haushaltsjahre.