Kulturpreis des Burgenlandkreises Weißenfelserin wird für künstlerisches Engagement ausgezeichnet
Eine Auszeichnung des Burgenlandkreises zu Ehren des verstorbenen Thomaskantors Georg-Christoph Biller geht an die Künstlerin Christina Simon. Wie die Jury die Vergabe begründet.

Weissenfels/Zeitz/MZ. - Bei der Bekanntgabe am Dienstagnachmittag war sie nicht anwesend, doch sie weiß es bereits und habe sich „sehr darüber gefreut“: Die Weißenfelserin Christina Simon ist die diesjährige Gewinnerin des Billerpreises. Der Kulturpreis des Burgenlandkreises wurde zu Ehren des Dirigenten und Kantors des Leipziger Thomanerchors, Georg-Christoph Biller, eingeführt, der aus Nebra stammt und am 27. Januar 2022 nach schwerer Krankheit verstarb.
Dieses „Vermächtnis“ wolle auch Christian Simon als Preisträgerin hochhalten. Sie fühle sich geehrt und nehme den Preis „auch stellvertretend für andere ehrenamtliche Künstler und Kulturschaffende“ an. Nicht zuletzt zeige ihre Nominierung durch die Menschen der Region, dass ihre Arbeit gesehen und geschätzt werde, sagt Christina Simon erfreut.
Erst die zweite Preisträgerin
Nach dem Zeitzer Philipp Baumgarten, der den Billerpreis im vorigen Jahr gewann, ist sie erst die zweite Preisträgerin. Christina Simon ist nicht nur Künstlerin sowie Lehrerin, habe „die jungen Generationen stets im Blick“ und sei „sehr heimatverbunden“, sie hat zudem die Brandsanierung in Weißenfels ins Leben gerufen, so der Kulturmanager des Burgenlandkreises, Lion Hartmann. Dabei handelt es sich um einen Verein und eine Kunstgalerie in der Novalisstraße in der Weißenfelser Neustadt. Damit betreibe sie „eine Aufwertung eines Quartiers, das es in Weißenfels nicht leicht hat“, begründete Lion Hartmann weiter, wie die Wahl auf Christina Simon gefallen ist. „Sie stößt gerade eine Jugendkunstschule in der Neustadt an“, ergänzte Landrat Götz Ulrich (CDU).
Beide gehören ebenso wie der Sonderbotschafter des Burgenlandkreises, Thomas Fritzsch, der Leiter des Kreis-Kulturamts, Robert Brückner, sowie die Vorsitzende des Kulturausschusses, Kerstin Beckmann (FDP), für die aber der Weißenfelser Jörg Riemer (CDU) als Stellvertreter einsprang, der Jury an. Die Vorschläge für die Preisträger können von allen Bürgern eingereicht werden. Wie viele Menschen Empfehlungen abgegeben haben und wie viele Kulturschaffende letzten Endes zur Auswahl standen, möchte die Jury nicht preisgeben, darauf habe man sich untereinander verständigt. Es sei aber „eine zweistellige Zahl von Künstlern“ zusammengekommen, die „uns die Entscheidung nicht leicht gemacht haben“, so Thomas Fritzsch. Der Freyburger Gambist, der 2017 den Musikpreis „Echo Klassik“ gewonnen hat, meinte, dass er keine Sorge habe, „dass uns die Preisträger ausgehen“.
Preisträger finanziert Buch mit Preisgeld
Neben dem eigentlichen Preis, einer Lithographie von Georg-Christoph Biller, steuert die Sparkasse des Burgenlandkreises zudem ein Preisgeld in Höhe von 2.000 Euro bei. Dieses habe Vorjahrespreisträger Philipp Baumgarten genutzt, um ein Buch über „Wendekinder“ mitzufinanzieren, das im September erscheinen soll, wie er am Dienstag sagte. Denn die Bekanntgabe der Biller-Preisträger soll jeweils an den Wirkungsstätten der vorherigen Preisträger erfolgen, weshalb sie diesmal auf Kloster Posa bei Zeitz stattfand, wo Baumgarten die Kultur- und Bildungsstätte leitet.
Die offizielle Preisverleihung findet in diesem Jahr am 20. September, dem Geburtstag Georg-Christoph Billers, ab 18 Uhr im Weißenfelser Rathaus statt. Dazu ist auch ein Programm angedacht, bei dem unter anderem der Naumburger Kammerchor auftritt.
Vorschläge für Preisträger im kommenden Jahr können bis zum 28. Februar 2025 per E-Mail an [email protected] oder per Post an das Landratsamt, Schönburger Straße 41, 06618 Naumburg, geschickt werden.